An der DRK-Kinderklinik in Siegen gibt es mittlerweile seit 25 Jahren die häusliche Kranken- und Kinderkrankenpflege – zunächst als Abteilung, inzwischen als eigenständiges Unternehmen. Die Aufgabe des Pflegedienstes besteht darin, Familien mit schwerkranken Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen, in ihrem häuslichen Umfeld pflegerisch zu versorgen und zu unterstützen. Den Impuls für die Gründung des ambulanten Kinderkrankenpflegedienstes gab die Versorgung der damals sechsjährigen Anke, die von Geburt an auf der Intensivstation behandelt wurde. Gerne wollte man dem dauerbeatmeten Mädchen ein Leben bei seiner Familie zu Hause ermöglichen. Um eine 24-stündige häusliche Intensivpflege zu realisieren, müssen nicht nur die technischen Rahmenbedingungen geschaffen werden, sondern es musste auch ein Team mit intensivpflegerischen Kompetenzen aufgebaut werden. So war Anke die erste Patientin aus der Klinik, die ins häusliche Umfeld entlassen werden konnte, wo sie noch heute vom hochspezialisierten Pflegekräften der DRK Häusliche Kranken- und Kinderkrankenpflege Siegen versorgt wird. Dank der medizinischen Entwicklung stieg der Bedarf für ein solch besonderes Pflegeangebot immer mehr. Aktuell versorgen die rund 75 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in einem Umkreis von rund 60 Kilometern um Siegen 16 Patienten, sieben Patienten davon sind 24 Stunden am Tag auf künstliche Beatmung angewiesen, neun Patienten sind tracheotomiert, viele von ihnen schwerst-mehrfach-behindert. Hinzu kommen immer zwei bis drei Personen, die im Rahmen von kurzen Einsätzen zu Hause versorgt werden. Hauptaufgabe ist hier die Anleitung, Unterstützung und Beratung der Eltern. Auch wenn Anke gut versorgt ist, so warten doch immer wieder Patienten in der Kinderklinik auf dem Wellersberg darauf, dass dank neuer Mitarbeiter neue Teams gebildet werden können, damit sie die Intensivstation der Klinik Richtung Heimat verlassen können. Das Problem ist, dass bundesweit zurzeit circa 40.000 Pflegekräfte fehlen. So hat die Häusliche Kranken- und Kinderkrankenpflege der Kinderklinik aktuell zwei langjährige Patienten, deren bestehende häusliche Versorgung aufgrund von Personalmangel gefährdet ist. Dies hätte zur Folge, dass sie vorübergehend wieder in stationäre Versorgungseinrichtungen umziehen müssten.