Ausgezeichnet: Projekt „Voice-Weaning“

Intensivpflegerin und Patient
Credit: Michael Rabenstein/Uni-Klinikum Erlangen

Das Projekt „Voice-Weaning – Vertraute Stimmen im Weaningprozess“ der Neuro-Intensivstation der Neurologischen Klinik und der Neurochirurgischen Klinik des Universitätsklinikums Erlangen wurde mit dem Bayerischen Gesundheits-und Pflegepreis 2019 ausgezeichnet. Im Rahmen des Projekts gelang es einem dreiköpfigen Intensivpflegeteam nachzuweisen, dass neurologischen Patienten mit Hilfe des Vorspielens vertrauter Stimmen von Angehörigen früher von der künstlichen Beatmung entwöhnt werden können.

 

Die Idee, Komapatienten beim allmählichen Entwöhnen von der Beatmungsmaschine, dem sogenannten Weaning, von den Stimmen ihrer Angehörigen begleiten zu lassen, kam Lisa Dietmar, Tobias Heckelsmüller und Jana Ruppel während eines gemeinsames Nachtdienstes. Daraus entstand mit Unterstützung von Prof. Schwab, Direktor der Neurologie des Uni-Klinikums Erlangen, die fünfmonatige Pilotstudie „Voice Weaning – Vertraute Stimmen“. Über Kopfhörer wurden den Patienten die von ihren Angehörigen auf Band gesprochenen ermutigenden Sätze zu Gehör gebracht. Die Ergebnisse des Pilotprojekts belegen eindrucksvoll die positive Wirkung der vertrauten Stimmen der Angehörigen für das Weaning bei Intensivpatienten: „Wir konnten dadurch die durchschnittliche Weaningzeit von 126 Stunden auf 76 Stunden reduzieren“, berichtet Tobias Heckelsmüller. Auch auf die Angehörigen wirkte sich die Teilnahme am Projekt positiv aus. „Sie erhielten dadurch das gute Gefühl, ihre Liebsten in dieser Situation völliger Hilflosigkeit aktiv unterstützen zu können“, erzählt Lisa Dietmar. Das Vorgehen soll zukünftig als Standardverfahren im Weaningprozess etabliert werden.

Drei Intensivpflegekräfte
Credit: Melanie Schmitz/Uni-Klinikum Erlangen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Zum Filmclip: Projekt „Voice Weaning“

 

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