Mehr Lebensqualität für Patienten im Wachkoma

Mit einem Dank an alle, die den Bau des Wintergartens am Vereinsdomizils ermöglicht haben, durchschnitt Mechthild Glunz, Vorsitzende des Vereins Patienten im Wachkoma (PiW), das rote Band an der Frontseite von Haus Ilona und eröffnete so den neuen, großen lichtdurchfluteten Wintergarten. Er bietet ideale Möglichkeiten für Erholung und Therapie der bis zu acht Patienten, die im Haus Ilona behandelt und auf ein möglichst normales Leben zu Hause vorbereitet werden. Künftig können sie in dem geschützten Freiraum am Bewegungstrainer, am Stehpult oder im Stehrollstuhl trainieren. Selbst physiotherapeutische Bodenübungen sollen nach dem noch ausstehenden Einbau eines neuen Bodens bei jedem Wetter stattfinden. Bei zu intensiver Sonneneinstrahlung kann der gläserne Outdoor-Raum von allen Seiten mit Markisen beschattet werden.

„Unsere Patienten brauchen genau wie jeder Mensch frische Luft, Sonne, Bodenkontakt und auch mal einen Standortwechsel“, so Geschäftsführer Hrachia Shalyjan. Mechthild Glunz nennt für den Bau des Wintergartens auch medizinische Gründe wie die Förderung der Atmung oder Stärkung der Keimabwehr. Mindestens ebenso wichtig sei aber, dass jeder Mensch einmal Vogelgesang oder auch nur ein vorbeifahrendes Auto hören, den Wechsel der Jahreszeiten erleben, Wind und Sonne spüren möchte. Für Gesunde eine kaum beachtete Selbstverständlichkeit, für die Patienten ein Zugewinn an Normalität und Lebensqualität.

Entstanden ist die Idee für den circa 30.000 Euro teuren Wintergarten aufgrund der letzten heißen Sommer und einer Anfrage des Berufskollegs Technik in Siegen. Von dort kam vor einem Jahr die Einladung an PiW, sich für das jährliche Sponsorenprojekt zu bewerben, mit dem das Kolleg jedes Jahr ein soziales Projekt unterstützt. Voraussetzung war allerdings, dass PiW einen konkreten Verwendungszweck benennen könne. PiW überzeugte Schülerschaft und Kollegium mit der Darstellung seiner Arbeit und konnte sich über 14.300 Euro Spendengelder für den Wintergarten freuen.

Obwohl weitere Spenden von anderer Seite eingingen, blieb eine Finanzierungslücke, die auch jetzt noch nicht ganz geschlossen ist. Dennoch schrieb PiW den Auftrag zum Bau aus. „Wir handeln im Umgang mit unseren Patienten nach dem Prinzip Hoffnung. So auch jetzt beim Projekt Wintergarten. Wir machen eine Tür auf und gucken, was dahinter auf uns zukommt“, so Geschäftsführer Shaljyan. Spenden sind also weiterhin willkommen.

Frau schneidet rotes Band durch

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