Pflegefachkräfte sollen noch länger auf Visum warten

Der Präsident des Bundesverbands privater Anbieter sozialer Dienste e.V., Bernd Meurer, kritisiert die Verlängerung der Visawartezeit für philippinische Pflegefachkräfte. „Tausende Pflegefachkräfte im Ausland sind ohne Beschäftigung. In Deutschland fehlen zehntausende Pflegefachkräfte und die Sicherstellung der Versorgung ist gefährdet. Pflegeeinrichtungen, Pflegekräfte und Pflegebedürftige warten dringend auf Unterstützung. In der Konzertierten Aktion Pflege haben wir uns nachdrücklich für die Reduzierung der Visawartezeit eingesetzt, und die Bundesregierung hat schließlich zugesagt, für eine deutliche Verkürzung der Fristen zu sorgen. Nun ist die Tinte auf dem Papier des KAP-Abschlussberichtes gerade getrocknet, und schon werden alle Verhandlungs- und Arbeitsergebnisse konterkariert“, so Meurer. Er bezieht sich mit seiner Kritik auf die Meldung, dass die deutsche Botschaft in Manila die Wartezeit für einen Visumsantrag für arbeitslose philippinische Pflegefachkräfte von vier auf sechs Monate heraufgesetzt hat.

Auch Kai Hankeln, Vorstandsvorsitzender der Asklepios Kliniken Gruppe, fordert die Bundespolitik zum Handeln auf: „Dieses Vorgehen der deutschen Behörden ist absolut nicht verständlich und auch nicht hinnehmbar. Wir wenden uns innerhalb eines Jahres jetzt schon ein zweites Mal an die Bundespolitik und die Ministerien, um darauf zu drängen, dass hier endlich im Sinne der Patienten gehandelt wird.“ Hankel sieht große Planungs- und Versorgungsproblemen auf die Pflege in Deutschland zukommen: „Der Schaden ist kaum abschätzbar. Es ist niemandem vermittelbar, dass wir Intensiv- und andere Bettenkapazitäten sperren müssen, nur, weil die deutsche Botschaft in Manila nicht bereit ist, die Visa-Anträge für dringend benötigtes pflegerisches Personal priorisiert zu behandeln, sondern gerade diese Klientel explizit zurückstellt.“ Eine bessere Abstimmung zwischen dem Auswärtigen Amt und dem Bundesgesundheitsministerium wäre wünschenswert.

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