Die Rolle von Rehabilitation und Nachsorge bei der Langzeitversorgung Betroffener im Fokus

Neben Perspektive der Expertinnen und Experten auch Blick auf Sicht der Betroffenen und Stroke Unit des Universitätsklinikums Leipzig rezertifiziert: „Exzellente Versorgung liegt uns am Herzen“

Bei der Behandlung von Schlaganfällen spielen Themen wie die neurologische Rehabilitation und Nachsorge eine zentrale Rolle, denn die Folgen eines Schlaganfalls spüren Betroffene, aber auch ihre Angehörigen, oft jahrelang.

Im Mittelpunkt des 27. Leipziger Schlaganfalltages, einer Hybrid-Veranstaltung (vor Ort und im Netz) am 4. Mai, stand daher nicht das akute Ereignis, sondern der Langzeitverlauf. Dazu berichtete Heike Herzog von ihren Erfahrungen als Schlaganfallpatientin, und bei einer Gesprächsrunde diskutierten Vertreterinnen und Vertreter aus den einzelnen Bereichen der sogenannten Versorgungskette.

Auch die Stiftung „Deutsche Schlaganfall-Hilfe“ wählt für den bundesweiten Aktionstag am 10. Mai in diesem Jahr das Motto „Ein Schlaganfall trifft nie einen Menschen allein“.

„Aus gutem Grund haben wir Expertinnen und Experten der Rehabilitation und der Nachsorge eingeladen“, erklärt Oberarzt Professor Dominik Michalski von der Klinik und Poliklinik für Neurologie des Universitätsklinikums Leipzig (UKL), der gemeinsam mit Klinikdirektor Professor Joseph Claßen die wissenschaftliche Leitung der Veranstaltung innehat. „Bei einer Rehabilitation geht es darum, Sprachstörungen und Lähmungen zu verbessern. Im längeren Verlauf dockt dann die Nachsorge an – auch, um zum Beispiel einen zweiten Schlaganfall zu verhindern und ein soziales Netzwerk aufzubauen, das bei den alltäglichen Herausforderungen Hilfestellungen geben kann“, erläuterte Professor Michalski.

Neben der Perspektive von Expertinnen und Experten seien aber auch die Erfahrungen von Betroffenen wichtig, so der UKL-Neurologe, da so besser Themen identifizierbar werden, die einer besonderen Aufmerksamkeit bedürfen, aber dem Behandlungsteam entgehen könnten.

Traditionell befasst sich die Veranstaltung zudem mit aktuellen Entwicklungen in der praktischen Behandlung. In diesem Jahr geht es dabei um Störungen der Blutgerinnung als seltene, aber relevante Ursache für einen Schlaganfall. Hierzu referierte Privatdozent Dr. Christian Pfrepper, Oberarzt der UKL-Hämostaseologie.

Den Abschluss bildete eine Podiumsdiskussion zu den Fortschritten und Herausforderungen der lokalen Schlaganfallversorgung. Die Teilnehmenden dieser Runde bildeten die sogenannte Versorgungskette ab. „Es war uns besonders wichtig, die Vertreterinnen und Vertreter aus den verschiedenen Behandlungsabschnitten miteinander ins Gespräch zu bringen, da alle an der Versorgung von Schlaganfall-Patientinnen und -Patienten beteiligen sind“, erklärt Professor Claßen. Einbezogen sind daher Mitarbeitende des Rettungsdienstes der Stadt Leipzig, der UKL-Notfallaufnahme und Schlaganfallspezialstation (Stroke Unit) sowie der Rehabilitations-Einrichtungen und Nachsorge.

Rezertifizierung als „Überregionale Stroke Unit“

Die Schlaganfallspezialstation der Klinik und Poliklinik für Neurologie des Leipziger Universitätsklinikums ist kürzlich als „Überregionale Stroke Unit“ rezertifiziert worden. „Wir haben damit erneut bewiesen, dass Menschen, die einen Schlaganfall erleiden, hier am UKL auf optimale Weise behandelt werden“, resümiert Oberarzt Michalski und betont zugleich den Charakter der gemeinsamen Anstrengung all derjenigen, die in die Versorgung Betroffener einbezogen sind. Hierzu zählen neben dem ärztlichen und pflegerischen Personal auch Logopädinnen und Logopäden, Physio- und Ergotherapeutinnen und -therapeuten, aber auch Mitarbeitende des Funktions- und Sozialdienstes. Alexandra Brixi, Pflegerische Leiterin der Neurologischen Intensivstation und Stroke Unit, fasst es dann auch so zusammen: „Wir verstehen uns als multiprofessionelles Team, denn nur so ist diese exzellente Versorgung unserer Patientinnen und Patienten, aber auch ihrer Angehörigen möglich. Und das liegt uns allen hier am Herzen!“

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