Moderne Frührehabilitation und Rehabilitation sind heute unverzichtbar. Die aktuellen Bemühungen zur Finanzierungsreform der Krankenhäuser müssen sich auch daran messen lassen: Die angestoßene Neugestaltung von Leistungsgruppen zur Finanzierung nach Vorhalte- statt Fallpauschalen vernachlässigt aber gerade diesen Aspekt. Das gefährdet die Zukunft von (Früh-)Rehabilitationskliniken. Ihre besonderen Versorgungsstrukturen müssen adäquat berücksichtigt werden. „Spitzenmedizin ist klasse, aber nicht alles. Eine moderne und bedarfsgerechte Krankenhausversorgung muss zwingend um die Schnittstelle der Rehabilitation erweitert werden“, mahnt Peter Weiß, Bundesvorsitzender des BDH Bundesverband Rehabilitation. BDH-Forschungsdirektor Prof Thomas Platz konkretisiert für die Krankenhausreform: „Der Leistungsbereich der Neurologie muss neben neurologisch-neurochirurgischer Frührehabilitation (NNF) auch die Besonderheiten der Beatmungsentwöhnung (Weaning) berücksichtigen.“ In diesem Versorgungssegment fordert der BDH deshalb eine eigene Leistungsgruppe. Ebenso hält er eine Mindeststruktur von NNF-Einheiten mit 20 Betten für erforderlich, um multiprofessionelle Behandlungsteams und die notwendige Ausstattung sinnvoll zu realisieren. Zukunft für die (Früh-)Rehabilitation zu sichern, bedeutet aber für den BDH noch mehr. „Die Gesundheitsversorgung der Zukunft kann nur mit einem transsektoralen Blick auf Krankenhaus, Rehaeinrichtung und ambulante Gesundheitsversorgung erfolgreich weiterentwickelt werden“, schätzt Prof. Thomas Platz ein, „Betroffene mit schweren neurologischen Beeinträchtigungen brauchen über längere Zeit abgestufte spezialisierte Versorgungsformen.“
„Wer Rehabilitation für unsere Gesellschaft unterschätzt, begeht einen fatalen Irrtum! Aufgrund des Fortschritts in der Akutmedizin und aufgrund des demografischen Wandels brauchen wir sie dringend. Und im Übrigen ist sie ein Menschenrecht im Sinne des Artikels 26 der UN-Behindertenrechtskonvention“, so Peter Weiß.
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