Fachkräften Zukunftsperspektiven bieten

An der Therapie von Schlaganfall-Patientinnen und -Patienten sind neben Neurologinnen und Neurologen in vielen Fällen auch andere ärztliche Fachdisziplinen beteiligt. Doch moderne Schlaganfallmedizin beinhaltet nicht nur ärztliches Handeln, sondern erfordert die enge Zusammenarbeit zwischen verschiedenen medizinischen Berufsgruppen in einem Team.  Beim „26. Leipziger Schlaganfalltag“ am 13. Mai, soll dem Rechnung getragen werden und diejenigen nicht-ärztlichen Berufsgruppen im Mittelpunkt stehen, ohne die eine erfolgreiche Behandlung von Schlaganfall-Patientinnen und -Patienten nicht möglich wäre: Gemeint sind vor allem Pflegefachkräfte sowie Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten, Ergotherapeutinnen und Ergotherapeuten und Logopädinnen und Logopäden. Auch der Mangel an Fachkräften und wie ihm begegnet werden kann, wird bei der Fachveranstaltung im Hybrid-Format – im Mediencampus Villa Ida oder am Computerbildschirm – thematisch eine größere Rolle spielen. Unter dem Motto „Gemeinsam stark!“ möchten Professor Dominik Michalski, Oberarzt der Schlaganfall-Spezialstation des Universitätsklinikums Leipzig (UKL) und frisch berufener Professor für Schlaganfallforschung sowie Neurologie-Klinikdirektor Professor Joseph Claßen als Ausrichter und wissenschaftliche Leiter des Schlaganfalltages in diesem Jahr diejenigen in den Fokus nehmen, „die mit ihrem Fachwissen, ihrer Erfahrung und ihrem persönlichen Einsatz in der Behandlung von Schlaganfall-Patientinnen und -Patienten einen ganz besonderen Beitrag leisten“, sagt Professor Michalski. Der sich abzeichnende Mangel an Fachkräften im Gesundheitswesen wird als eine der größten Herausforderungen der nächsten Jahre angesehen. Entscheidend sei daher, so Professor Claßen, dass Fachkräfte berufliche Erfüllung und attraktive Bedingungen in ihren Tätigkeitsbereichen finden. Impulsvorträge zu Zukunftsperspektiven in der Pflege beleuchten daher das Thema von verschiedenen Seiten und geben Denkanstöße. Aus Sicht eines Dachverbandes spricht hierzu Professor Waltraud Pfeilschifter von der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft. Und über Möglichkeiten und Grenzen interprofessioneller Zusammenarbeit an einem maximalversorgenden Krankenhaus referiert Tancred Lasch, Geschäftsführender Pflegerischer Departmentleiter am UKL, der im Vorfeld auch betont: „Um hochqualifizierte Pflegefachkräfte ausbilden, begeistern und im Team einbinden zu können, bedarf es eines attraktiven Arbeitsumfeldes und Entwicklungsperspektiven. Dabei steht die multidisziplinäre Zusammenarbeit auf Augenhöhe mit allen Berufsgruppen ebenfalls im Vordergrund der Schlaganfallversorgung, damit das Therapieziel für unsere Patienten bestmöglich erreicht werden kann. Die Pflege deckt mittlerweile in diesem Fachgebiet ein breites Versorgungsspektrum auf hohem Niveau ab und bezieht auch Angehörige durch Beratungund Schulung ein.“ Weiterhin erwarten die Teilnehmenden Erfahrungsberichte von Mitarbeiter, die in der Akutbehandlung tätig sind oder Angehörige am Übergang zur nachstationären Versorgung begleiten. Auch die Perspektive der Betroffenen werde nicht vergessen, denn „diese kann uns zeigen, was wir noch besser machen können und wo wir noch genauer hinschauen müssen“, so UKL-Schlaganfallexperte Michalski. Und gemäß dem diesjährigen Motto „Gemeinsam stark!“ berichten ein Ergotherapeut und eine Logopädin über ihre jeweiligen Rollen und Aufgaben im komplexen Therapieprozess. André Reiser, Teamleiter des Bereichs Physikalische Therapie und Rehabilitation, beschreibt es so: „Eine qualitativ hochwertige Therapie bedarf einer ganzheitlichen Befundung. Unsere Therapeutinnen und Therapeuten behandeln assessment-orientiert, das soll heißen, sie behandeln befundgerecht, aber auch mit viel Verständnis für Patientinnen und Patienten und Angehörige. Diese Kompetenz erreichen wir nur im fachlichen Austausch mit allen an der Schlaganfallbehandlung beteiligten Berufsgruppen. Deshalb sind nicht nur ständige Weiterbildungen notwendig, sondern auch Veranstaltungen wie der ,Leipziger Schlaganfalltag‘, der optimal genutzt werden kann zum Erfahrungsaustausch der Berufsgruppen, Angehörigen und Selbsthilfegruppen.“ Der zweite große Themenblock des Tages widmet sich traditionell den Fortschritten in der Schlaganfallbehandlung. Vorgestellt werden auch die am Leipziger Universitätsklinikum vorhandenen Entwicklungen im „Neurovaskulären Netzwerk INNSA“ als Basis für eine  regionale Versorgung im Schlaganfallbereich. Und wenn dann Oberärztin Dr. Ulrike Rudolph von der Klinik für Kardiologie des UKL über „Neues in der Behandlung vaskulärer Risikofaktoren“ spricht, wissen sich die Organisatoren des „Leipziger Schlaganfalltages“ auf einer Wellenlänge mit den Organisator:innen des bundesweiten „Tages gegen den Schlaganfall“ am 10. Mai. Denn die „Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe“ stellt in diesem Jahr das Thema Blutfette als einen der bekanntesten Risikofaktoren für einen Schlaganfall in den Vordergrund des Aktionstages.

Der „26. Leipziger Schlaganfalltag“ findet im Hybrid-Format statt, das heißt die Teilnahme ist in Präsenz oder online am Computer möglich. Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenfrei. Eine Voranmeldung ist nicht erforderlich.

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