CON.THERA-Therapeutenkongress

Im Mittelpunkt des Therapeutenkongresses CON.THERA, der im Rahmen der REHAB – 22. Europäische Fachmesse für Rehabilitation, Therapie, Pflege und Inklusion – vom 15. bis 17. Juni in der Messe Karlsruhe stattfindet, steht Schlaganfall, Multiple Sklerose oder Parkinson – für Betroffene sind diese Diagnosen ein Schock. Helfen, alte Fähigkeiten wieder zu erlangen oder dem Abbau von Kräften entgegen zu wirken, kann die Neurorehabilitation.

„Therapeutischer Prozess“ soll bewusster gestaltet werden 

Unter den Referierenden wird auch Dr. Volker Völzke sein. Er leitet den Bereich Therapie in der Neuropsychologischen Ambulanz der VAMED-Klinik Hattingen und wird am 16. Juni ab 8.30 Uhr einen Vortrag mit dem Titel „Die Rolle der therapeutischen Beziehung in der Neurorehabilitation“ halten. „Ich verspreche mir, dass der Aspekt der Beziehung im therapeutischen Prozess bewusster gestaltet wird“, sagt Dr. Völzke mit Blick auf den CON.THERA. Die therapeutische Beziehung oder therapeutische Allianz ist aus seiner Sicht ein bislang unterschätzter Wirkfaktor in der Neurorehabilitation. Die bewusste Gestaltung berge noch ein bedeutsames Potential in der stationären und ambulanten Therapie – „in jeder Berufsgruppe und in jedem Alter“. 

„Therapien zur Heilung einer Querschnittlähmung sind noch lange nicht in Sicht“ 

Rüdiger Rupp wird am 17. Juni ab 8.30 Uhr einen Vortrag mit dem Titel „Neue Entwicklungen in der Neurotechnologie bei Querschnittlähmung“ halten. Der Professor für Assistive Neurotechnologie am Universitätsklinikum Heidelberg sagt: „Therapien zur Heilung einer Querschnittlähmung sind noch lange nicht in Sicht. Neueste neurotechnologische Systeme wie Trainingsroboter, Rückenmarkstimulation oder Gehirn-Computerschnittstellen versprechen mehr Unabhängigkeit für die Betroffenen.“ Unerlässlich sei jedoch die frühzeitige Einbeziehung von Anwendenden und Betroffenen in die Erforschung innovativer Technologien. Professor Dr. Roger Schmidt ist Konsiliararzt der Klinik für Psychosomatik und Konsiliarpsychiatrie am Departement Innere Medizin des Kantonsspitals St. Gallen. In seinem Vortrag am 16. Juni spricht er ab 11.30 Uhr über„Funktionelle neurologische Störungen (FNS) – wenn die Psyche körperlich wird“. FNS, so Schmidt, seien häufiger als allgemein vermutet und medizinisch relevant. Im Alltag würden sie viel zu häufig übersehen oder lange nicht angemessen behandelt. Professor Dr. Schmidt sagt, in der klinischen und ambulanten Versorgung komplexer Gesundheitsstörungen, etwa von neurologischen Erkrankungen und auch FNS, komme therapeutischen Behandlungsmaßnahmen eine zentrale Rolle zu. „Ich freue mich, meinen Teil beitragen und selbst lernen zu können“, so Schmidt weiter. Er schätzt den fachlichen und persönlichen Austausch zur Fortbildung und zur Weiterentwicklung fachspezifischer und interdisziplinärischer Behandlungskonzepte während Kongressen wie bei CON.THERA. 

Forschung und Praxis bei CON.THERA an einem Ort 

Neben Forschenden sind beim Therapeutenkongress auch Orthopädietechniker wie Jochen Steil von Brillinger Orthopädie aus Tübingen vor Ort. Steil hält am 17. Juni ab 15.40 Uhr einen Vortrag mit dem Titel „Greifen verbessern mit Funktionsorthesen“. Er befasst sich eigenen Angaben zufolge seit vielen Jahren intensiv mit der Hilfsmittelversorgung in der Neurorehabilitation. Zum CON.THERA sagt er: „Ich habe mich sehr über die Einladung, einen Beitrag für die Technische Orthopädie zu leisten, gefreut. Ich finde, dass unsere beiden Disziplinen viel mehr voneinander wissen sollten. Am Ende werden solche Treffen und daraus entstehende Ideen für die Rehabilitation, zu denen auch Hilfsmittel gehören, nur besser machen. Ich freue mich auf Diskussionen und Inspirationen.“ 

Therapie ICF-orientiert 

Holger Grötzbach leitet die Abteilung Sprachtherapie an der Sklepios Klinik Schaufing. Er hält am 15. Juni ab 16.45 Uhr einen Vortag mit dem Titel „ICF-Therapieziele finden – auch bei aphasischen Patienten“. „Die Bestimmung von Therapiezielen gilt zu Recht als Schlüsselelement für eine erfolgreiche Rehabilitation. Dabei sollten nach den Vorgaben der Kostenträger und der Qualitätssicherung die Therapieziele ICF-orientiert, für einen Patienten bedeutsam und evaluierbar sein“, sagt Grötzbach. Der Vortrag greife die Vorgaben auf und erläutere, wie sie sich in der Praxis umsetzen lassen. 

Vom CON.THERA verspricht sich der Mediziner „Ich erwarte vom Therapeutenkongress zum einen einen fachlich-kollegialen Austausch über Kernelemente der Rehabilitation und zum anderen einen Überblick über Neuerungen und Trends bei Hilfsmitteln und -angeboten. Der Kongress ist wichtig, da er Patienten, Therapeuten und Industrieaussteller zusammenbringt.“ 

Das gesamte CON.THERA-Kongressprogramm finden Sie HIER. Zum Ticketshop für die REHAB gelangen Sie HIER 

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