„Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar – unsichtbare Beeinträchtigungen erkennen“

Vom 28. bis 29. April 2022 fand der Nachsorgekongress als Präsenzveranstaltung statt. Ziel ist es, gemeinsam eine gute Versorgung der Menschen mit erworbenen Hirnschädigungen (MeH) zu erreichen. Der SHV – FORUM GEHIRN hat dazu einen Bericht veröffentlicht.
Frau Dr. Annette Tabbara aus dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales, hielt das Leitreferat über die Teilhabe bei unsichtbaren Beeinträchtigungen. Sie interpretierte zwei Kernsätze aus dem Buch „Der kleine Prinz“ um zu folgender Aussage: „Man sieht nur mit den Augen gut, das Wesentliche mit dem Herzen.“ Sie führte weiter aus, dass unsichtbare Beeinträchtigungen auch für Ärzte schwer zu diagnostizieren sind. Im Bundesteilhabegesetz wird die individuelle Bedarfsermittlung gefordert, sowie die Barrierefreiheit in allen Bereichen. Das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz muss allumfassend umgesetzt werden.
Nach einer kurzen Pause begannen die Fachvorträge und die 1. Podiumsdiskussion zum Thema: „Das Wesentliche ist für das Auge unsichtbar – Unsichtbare Beeinträchtigungen von Menschen mit erworbenen Hirnschädigungen erkennen und ernst nehmen“. Workshops und Diskussionsforen rundeten das Programm ab.
Das Interesse des SHV – FORUM GEHIRN richtete sich auf das Diskussionsforum zum Thema: GKV-IPReG und AKI- RL: Alles gut geregelt oder kurz vor dem Chaos? Es nahmen teil: Matthias Niendorf von der VDEK (per Telefon zugeschaltet), Frau Hilde Mattheis, von 2002 bis 2021 Mitglied des Deutschen Bundestages (online zugeschaltet), der Lungenfacharzt Dr. Hakim Bayarassou, PD Dr. Kai Wohlfahrt, Neurologe in der BG Klinik Bergmannstrost Halle, Sebastian Lemme, Vorstandsmitglied des SelbstHilfeVerband – FORUM GEHIRN e.V.. Moderiert wurde diese Runde von Herrn Michael Krons.
Zusammenfassend äußerten sich die Podiumsteilnehmer:
Herr Niendorf:
▪ eine Nachbesserung ist notwendig
▪ Gespräche sind notwendig, besonderes mit dem Pflegepersonal
▪ Es darf kein Einbruch in den Versorgungen geben
Frau Matteis:
▪ In diesem Punkt sind wir uns einig
▪ Es muss das bestmögliche für die Patienten getan werden.
▪ Es sollten alle an einem Strang ziehen.
Herr Dr. Bayarassou:
▪ Die Teilhabe muss mehr beachtet werden.
▪ Ein aktives Netzwerk muss bundesweit gebildet werden.
▪ Eine professionelle Versorgung muss gewährleistet werden.
Herr Dr. Wohlfahrt:
▪ Er kann sich nur anschließen.
▪ Der Bedarf ist da.
▪ Ein professionelles Vorgehen bei Ärzten und auch Hausärzten, sowie Pflegern ist notwendig.
▪ Wichtig ist eine regionale Vernetzung.
▪ Die Televersorgung muss mitgenutzt werden.
Herr Sebastian Lemme:
▪ Es gibt 2 Formen der Versorgung, die gute und die schlechte.
▪ Wir müssen zu einer guten Versorgung für Alle kommen.
▪ Im Mittelpunkt steht der Mensch!
Diese Diskussionsrunde macht Mut zum Weitermachen zum Wohle der Betroffenen. Neue Kontakte wurden geknüpft und alte gepflegt.

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