Forced-Use-Therapie

Bei vielen Patientinnen und Patienten treten nach einem Schlaganfall Lähmungen einer Körperhälfte auf. Die Betroffenen entwickeln daraus oft den sogenannten „erlernten Nichtgebrauch“, das heißt der betroffene Arm wird bei der Verrichtung von alltäglichen Aufgaben selten benutzt, was die ­Muskelmasse der betroffenen Extremität vermindert. Therapeutisch wird diesem Phänomen mit dem „erzwungenen Gebrauch“ begegnet. In der Forced-Use-Therapie wird der Abbau der Schonhaltung und die Verbesserung der Motorik angestrebt. Dazu wird der nicht betroffene Arm täglich über mehrere Stunden durch Schlingen oder Schienen fixiert und damit an der Bewegungsausführung gehindert. Parallel erfolgt ein intensives grob- und feinmotorisches Training des gelähmten Armes. Der Patient/die Patientin wird so dazu gebracht, seinen betroffenen Arm bei alltäglichen Verrichtungen wieder zu gebrauchen. Die Therapie wird auch Taubsche Therapie, Bewe­gungs-Induktionstherapie oder Constraint-induced-movement therapy genannt.