Seit vielen Jahren ist in der Kinder- und Jugend-Reha-Landschaft, insbesondere auch im Hegau-Jugendwerk eine zunehmende Nachfrage und ein steigender Bedarf nach Reha-Behandlungsplätzen mit Begleitpersonen festzustellen. Immer mehr Anmeldungen beinhalten mindestens eine Begleitperson, oft zusätzlich mit einem oder mehreren Geschwisterkindern.
Insbesondere seit Inkrafttreten des Gesetzes zur Flexibilisierung, unter anderem auch zur Stärkung von Prävention und Rehabilitation im Erwerbsleben (Flexi-Rentengesetz 2016), ist zudem ein erweiterter gesetzlicher Anspruch innerhalb der Leistungen zur Kinderrehabilitation gegeben, dem umfänglich Rechnung getragen werden muss.
Kinder haben einen Anspruch auf Mitnahme einer Begleitperson, wenn diese für die Durchführung oder den Erfolg der Leistung zur Kinderrehabilitation notwendig ist. Ebenso besteht der Anspruch auf Mitnahme der Familienangehörigen, wenn die Einbeziehung der Familie in den Rehabilitationsprozess notwendig ist.
- Es gibt eine zunehmende Nachfrage nach Rehabilitation für Kinder und Jugendliche mit Begleitperson, auch, da es deutschlandweit insgesamt nur acht neurologische Kliniken (Stand Nov. 2023) speziell für diese junge Zielgruppe gibt.
- Die Unterbringungskapazitäten des Hegau-Jugendwerks waren ursprünglich nicht auf diese nun dringend notwendige Anzahl von Begleitpersonen und Geschwisterkindern ausgelegt.
- Die Nähe der Angehörigen zum Patientenkind ist für den Genesungsprozess von enormer Bedeutung.
- Auch für die oftmals schwer traumatisierten Angehörigen ist die Nähe zu ihrem Kind wichtig.
- Es gibt Wartelisten für junge Patientinnen und Patienten. Ein dringend notwendiger Reha-Aufenthalt kann gegebenenfalls nicht sofort angetreten werden oder es muss auf nicht speziell für Kinder und Jugendliche ausgerichtete Einrichtungen ausgewichen werden.
- Wohlfühlatmosphäre bedeutsam für Patientinnen und Patienten und Begleitperson, während der oftmals monatelangen Reha.
Exklusive Baustellenführung für kleine Patienten
Im Rahmen einer exklusiven Baustellenführung konnten ein halbes Dutzend kleiner Patienten aus dem Kinderhaus des Hegau-Jugendwerkes mit ihren Elternteilen einen Eindruck vom Baufortschritt des neuen Eltern-Kind-Hauses in der Nachbarschaft zur Wilhelm-Bläsig-Schule bekommen. Baustellenleiter Daniel Sinner von der Firma Züblin (Bereich Bodensee) konnte der interessierten Besucherschar manch Spannendes über die Baustelle verraten. Die Bodenplatte für das neue Eltern-Kind-Haus ist gemacht, als nächstes kommen die Wände als Fertigmodule und bald werden auch die Bäder als komplette Bauteile angeliefert. Besonders beeindruckt waren alle von den Fertigkeiten des Kranführers, der aus der Höhe den Kindern freundlich zuwinkte.
Das neue Eltern-Kind-Haus soll im Sommer fertig gestellt sein und bietet dann 26 Zimmer, in welchen die jungen Patientinnen und Patienten gemeinsam mit ihren Angehörigen und Geschwisterkindern ein auf ihre Bedürfnisse aus- und eingerichtetes „Zuhause auf Zeit“ für die Dauer ihres Aufenthaltes im Hegau-Jugendwerk finden werden.