Greifswalder Wissenschaftler rund um Professorin Dr. Agnes Flöel starteten Anfang April eine bundesweite Studie zur Verbesserung der Therapie bei einer Aphasie. Im Rahmen der klinischen Studie soll die Wirksamkeit der Gleichstrom-Stimulation bei der Wiedererlangung des Sprachvermögens wissenschaftlich bewertet werden.
Bei diesem Verfahren werden parallel zum Sprachtraining die entsprechenden Sprachareale im Gehirn durch leichte elektrische Impulse stimuliert, um die Lernabläufe zu erleichtern. Bis auf ein leichtes Kribbeln am Anfang sei das Verfahren sehr schonend, nicht spürbar und ohne Nebenwirkungen. Bisherige kleinere Studien wiesen positive Effekte auf. Um diese vielversprechenden Ergebnisse erfolgreich in die klinische Praxis zu überführen, bedarf es im nächsten Schritt einer größeren wissenschaftlichen Studie.
Um dieses Ziel zu erreichen, sollen in den kommenden zwei Jahren 130 Menschen mit chronischen Aphasien in teilnehmenden Studienzentren zufällig einer von zwei Behandlungsformen mit und ohne Gleichstrom-Stimulation zugewiesen werden. Nach Beendigung der Studie und positiven Ergebnissen ist ein Treffen mit Projektverantwortlichen und Interessenvertretern aus Wissenschaft und Politik vorgesehen, um die Ergebnisse in klinischen Leitlinien und damit in der gesundheitlichen Versorgung zu verankern. In Deutschland ist das Verfahren noch nicht von den Kassen zugelassen. Das Training für Patienten wird im Herbst 2019 beginnen, Interessenten können sich ab sofort melden.
Studienzentrale in Greifswald: Telefon 0 38 34/86 67 58