Bereits zum 169. Mal fand das Jahresfest der Stiftung Scheuern in Nassau statt. Am dritten Sonntag im Juni, an dem diese Veranstaltung traditionsgemäß über die Bühne geht, herrschte wieder Hochbetrieb und das Fest startete pünktlich mit dem gemeinsamen Gottesdienst auf der Festwiese.
Pfarrer Gerd Biesgen, theologischer Vorstand der Stiftung Scheuern, griff in seiner Predigt das Festmotto „Freude und Zuversicht“ auf. „Das erste Lebensgefühl vieler Menschen heute, gerade der jungen und ernsthaften, ist eher geprägt von Angst vor einer unsicheren Zukunft, bei anderen zum Teil von Erschöpfung aufgrund von Überlastung, bei wieder anderen von Sorgen verschiedenster Art. Jedoch: Ich bin fest davon überzeugt, dass es gut im Sinne von seelisch gesundheitsfördernd ist, all die Momente des Glücks und der Freude bewusst zu schätzen und zu würdigen, die uns Menschen doch zuteil werden, sie nach meinen eigenen Möglichkeiten zu suchen, zu gestalten, zu genießen und: zu verschenken“, so Biesgen. Er fügte hinzu, bei vielen der biblischen Gestalten sei mitnichten alles klar gewesen: „Gott liebt und beruft ganz offenbar nicht die, bei denen alles klar ist, die niemanden brauchen oder meinen, niemanden zu brauchen. Er begabt jedoch all die Unvollkommenen und Bedürftigen, damit ihr Leben geprägt sei und voll werden von Freude und Zuversicht.“
Das anschließende Open-Air-Programm war musikalisch geprägt, zum Beispiel bei den Auftritten des Duos Pia und Wolfgang Wallroth, das für fetzige Unterhaltung sorgte. Auch eine hauseigene Zumba-Gruppe begeisterte die Gäste. Unter dem Motto „Lasst die Sohlen qualmen“ komplettierte ein Tanzwettbewerb das Fest. Dank der zahlreichen Info- und Mitmachstände konnten die Besucher zudem Einblicke in die Arbeit der Stiftung Scheuern gewinnen. Eaton, ein Energiemanagement-Unternehmen, mit dem die Stiftung Scheuern eine Ausbildungskooperation pflegt, rundete die Veranstaltung mit einem kleinen Lichtspiel ab.