Vier von fünf Pflegebedürftigen werden in Deutschland zu Hause versorgt – zum größten Teil übernehmen Frauen diese Mehrfachbelastung. Bei Menschen mit schweren Schädel-Hirnverletzungen muss die Betreuung oft rund um die Uhr erfolgen. „Für Pflegende ist die Situation eine physische und psychische Dauerbelastung. Die Einschränkungen der Corona-Pandemie verstärken die ohnehin vorhandene soziale Vereinsamung. Eine pflegende Mutter berichtete uns, dass sie inzwischen seit mehr als einem Jahr in häuslicher Isolation lebt, um ihren schwerverletzten Sohn nicht zu gefährden und die Pflege gewährleisten zu können“, erläutert Helga Lüngen, Geschäftsführerin der ZNS – Hannelore Kohl Stiftung. Deshalb richtet die Stiftung die dringende Forderung an die Politik, schädel-hirnverletzte Menschen und ihre pflegenden Angehörigen bei der Impfreihenfolge zu priorisieren. „Auch die Verlängerung von Akuthilfen für pflegende Angehörige sind ein wichtiges Signal, das unbedingt dauerhaft gewährleistet werden sollte“, so Helga Lüngen weiter. Mit ihren kostenfreien Beratungs- und Seminarangeboten unterstützt die ZNS – Hannelore Kohl Stiftung seit 2005 Angehörige schädel-hirnverletzter Menschen. Die Seminare für pflegende Angehörige der ZNS Akademie bieten neben dem Erfahrungsaustausch auch Schulungen zur Versorgung des pflegebedürftigen Familienmitglieds sowie Tipps und Übungen zur eigenen körperlichen und psychischen Entlastung. Weite Teile der Seminarinhalte werden während der Corona-Pandemie digital vermittelt.
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