Mehr als nur Applaus

Noch vor Kurzem wurden die professionell Pflegenden als systemrelevant, als Helden der Corona-Pandemie gefeiert. Und was bleibt? Das fragt sich der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK). Bei einer symbolhaften Aktion vor dem Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege in Nürnberg wollten die Pflegenden gestern an die Versprechen der Politiker erinnern und sie gleichzeitig dazu auffordern, ihren Worten nun endlich Taten folgen zu lassen. Während Rettungspakete für die Wirtschaft geschnürt werden, sei von der Pflege nun plötzlich nicht mehr die Rede: „Wollen wir die Pflege zukunftsfähig machen, so brauchen wir dringend die Neuausrichtung des Berufs, so wie eigentlich versprochen. Die Krise hat deutlich gemacht, dass das System ohne die professionelle Pflege nicht funktioniert. Daher fordern wir die Politiker eindringlich auf, die Rahmenbedingungen anzupassen, sodass die berufliche Pflege zukunftsfähig wird“, so Dr. Marliese Biederbeck, Geschäftsführerin des DBfK Südost e.V.

Gefordert werden mehr Personal, angemessene Gehälter und mehr Mitsprache, zum Beispiel ein Stimmrecht im Gemeinsamen Bundesausschuss, dem Beschlussgremium der gemeinsamen Selbstverwaltung im deutschen Gesundheitswesen sowie die Einführung von Pflegekammern in allen Bundesländern. Damit könnten Pflegende politisch besser Gehör finden und den Heilberuf Pflege selbstbestimmt gestalten.

Die Forderungen können Sie auf der Aktionsplattform www.pflegenachcorona.de nachlesen. Noch bis November sammelt der DBfK hier die Forderungen der Pflegenden, die dann an die Politiker übergeben werden sollen.

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