Zum Jahresbeginn wurde das Karlsruher Neuro-Zentrum (KaNeZ) als gemeinsames Kompetenzzentrum der Kliniken für Neurologie und Neurochirurgie sowie der Sektion Neuroradiologie gegründet. Ziel ist eine punktgenaue, interdisziplinäre Behandlung von Erkrankungen wie Schlaganfall oder Hirntumoren.
„Das KaNeZ soll das Kompetenzzentrum für die Versorgung von Patienten mit neurologischen und neurochirurgischen Erkrankungen sein“, hebt Professor Georg Gahn, Direktor der Neurologischen Klinik und Sprecher des KaNeZ, hervor. „In den Neuro-Fächern ist eine interdisziplinäre Diagnostik und Therapie inzwischen Standard: Neurologie, Neurochirurgie und Neuroradiologie müssen Hand in Hand arbeiten, um komplexe neurologische Krankheitsbilder wie den Schlaganfall, Hirnblutungen, Rückenmarksschäden oder Hirntumore optimal behandeln zu können. Das passiert oft unter größtem Zeitdruck – Stichwort: ‚Zeitfenster‘! Die bei uns im KaNeZ entwickelten Behandlungsstandards werden wir auch in den Kooperationskrankenhäusern der akuten regionalen telemedizinischen Versorgungskette Karlsruhe, kurz Stroke-ARTEV, zur flächendeckenden Versorgung von Schlaganfallpatienten nutzen.“
In der Neurologischen Klinik des Klinikums Karlsruhe werden vor allem Patienten mit Schlaganfall, Hirnblutungen und mit entzündlichen und immunologischen Erkrankungen des Nervensystems behandelt. Das Leistungsspektrum der Neurochirurgischen Klinik umfasst alle operativen Therapieansätze neurochirurgisch behandelbarer Erkrankungen und Verletzungen am zentralen und peripheren Nervensystem. In der eigenständigen Sektion Neuroradiologie stehen modernste bildgebende Verfahren für Hirn, Rückenmark, Muskeln und Nerven zur Verfügung. Rund um die Uhr können Katheter-Behandlungen („Hirnkatheter“) durchgeführt werden, um verschlossene Hirngefäße wieder zu eröffnen oder Blutungen zu stillen.
Insbesondere Patienten mit Erkrankungen des Blutgefäßsystems von Gehirn und Rückenmark sowie neuro-onkologischen Erkrankungen werden im KaNeZ nach anerkannten Leitlinien, internationalen Behandlungsstandards und neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen behandelt. „Dieses Zentrum hat ein überregionales Alleinstellungsmerkmal und damit optimieren wir die Versorgung der Patientinnen und Patienten fächer- und strukturübergreifend“, erklärt Professor Michael Geißler, Medizinischer Geschäftsführer am Klinikum. „Mit der Stroke-ARTEV können wir an ein bereits gut funktionierendes Netzwerk andocken.“