Preis für „Schlaganfall-Lotsen“-Projekt

Bettina am Orde, erste Hauptgeschäftsführerin Knappschaft Kliniken, Barbara Backmann, Case-Managering, Prof. Dr. Rüdiger Hilker-Roggendorf, Chefarzt der Klinik für Neurologie, Stroke Unit und Frührehabilitation am Klinikum Vest
Bettina am Orde, erste Hauptgeschäftsführerin Knappschaft Kliniken, Barbara Backmann, Case-Managering, Prof. Dr. Rüdiger Hilker-Roggendorf, Chefarzt der Klinik für Neurologie, Stroke Unit und Frührehabilitation am Klinikum Vest

Plötzlicher Schwindel, Lähmungserscheinungen, Sprach- oder Sehstörungen – ein Schlaganfall tritt oft unvermittelt und überraschend ein. In diesem Fall zählt jede Minute, denn nur durch eine umgehende Behandlung können oft gravierende Spätfolgen verhindert werden. Ebenso wichtig wie die Akutversorgung von Schlaganfall-Patienten ist aber auch die ambulante Nachsorge nach überstandenem Akutereignis. Auf diesem Gebiet herrscht in Deutschland allerdings noch Nachholbedarf. Aus diesem Grund wurde an der Klinik für Neurologie, Stroke Unit und Frührehabilitation des Klinikums Vest vor knapp einem Jahr das Projekt „Schlaganfall-Lotsen KNAPPSCHAFT“ auf den Weg gebracht. Nun ist dieses, wie das Unternehmen mitteilt, mit dem Innovationspreis der Knappschaft Kliniken in der Kategorie „Medizin“ ausgezeichnet worden.
 Beim Projekt steht im Mittelpunkt, wie Patienten nach einem Schlaganfall zu Hause Unterstützung bekommen. Denn während Akutversorgung und Rehabilitation nach einem solchen Ereignis meist gut geregelt sind, beginnen die Schwierigkeiten dann in den eigenen vier Wänden: Anpassung des Wohnraums, häufige Arztbesuche, Beschaffung von Hilfsmitteln und so weiter. Zudem gibt es die dauerhafte Notwendigkeit der bestmöglichen Behandlung der Risikofaktoren eines Schlaganfalls. Denn bis zu 30 Prozent der Betroffenen erleiden statistisch gesehen in den folgenden fünf Jahren einen weiteren Schlaganfall.

Die Schlaganfall-Lotsen der KNAPPSCHAFT betreuen Versicherte daher ein Jahr nach dem Ereignis, helfen in der veränderten Lebenssituation und unterstützen in der Kommunikation mit Krankenassen, ambulanten Therapeuten, Pflegediensten, Behörden und Ärzten.

 Bislang bleibt der Einsatz der Schlaganfall-Lotsen nur Knappschafts-Versicherten vorbehalten. Prof. Dr. Rüdiger Hilker-Roggendorf, der als Chefarzt der Neurologie am Klinikum Vest das Projekt mit seinem Team ins Leben gerufen hat, sieht in Lotsenkonzepten bei einigen neurologischen Erkrankungen die Zukunft und wünscht sich, dass künftig für alle Patienten eine Kostenübernahme durch die Krankenkassen möglich wird. „Es ist unser Ziel, dass wir Patienten mit schweren Erkrankungen vermehrt in solche Betreuungssituationen und Angebote bringen. Der Schlaganfall mit seinen oft schwerwiegenden Verläufen und zum Teil gravierenden Veränderungen für die Lebenssituation der Betroffenen ist für die Lotsentätigkeit eine par excellence Erkrankung. Es ist sehr wünschenswert, die Patienten in der Nachsorge durch die Lotsen für einen gewissen Zeitraum enger betreuen zu können.“

Außerdem wurde die Neurologie des Klinikum Vest vom Magazin FOCUS prämiert, das dieses 2020 erstmals auch im Bereich Schlaganfall in der Liste „Top Nationales Krankenhaus“ führt.

Über das Projekt ist auch ein Film entstanden:

 

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