Christiana Hennemann arbeitet seit ihrem Journalistikstudium seit 1980 freiberuflich für Medizin-Verlage, Messegesellschaften und den Hessischen Rundfunk. Zu ihren Aufgaben hat sie auch die Redaktion und Konzptarbeit für Fachzeitschriften im Bereich Ergotherapie, Psychomotorik, Frühförderung und Rehabilitation gemacht. Im Jahr 2000 war sie Gründungsmitglied der Internationalen Fördergemeinschaft rehaKIND e.V., seit 2005 ist sie in der Geschäftsführung, koordiniert die Vereinsaktivitäten, führt die Kommunikation in Politik, Öffentlichkeit, Medien. Mit ihrer hennpress medienagentur GmbH ist sie außerden tätig für verschiedene Unternehmen.
Worüber ärgern Sie sich?
Über rücksichtlose, ignorante und dumme Mitmenschen, da bin ich leider auch etwas ungeduldig im Umgang … und ansonsten über die fehlende echte Empathie und Solidarität im Umgang mit denjenigen in unserer Gesellschaft, die unserer Unterstützung bedürfen. Für mich stehen natürlich – berufsbedingt – seit vierzig Jahren junge Menschen mit Behinderungen im Vordergrund, und ich bin sprachlos, welche systematischen und brürokratischen Hemmnisse die Familien und die Kinder/Jugendlichen überwinden müssen, um ihr Recht auf Behinderungsausgleich, gleichberechtigte Teilhabe und ein selbstständiges Leben zu bekommen. Die Ressourcen, Talente und persönlichen Wünsche werden nicht gesehen, immer richtet sich der Blick auf Defizite, und das was nicht gut klappt. Dieser „Grundpessimismus“ in vielen Mitbürgern ärgert mich auch, denn davon wird nichts besser!
Was schätzen Sie an Ihren Mitmenschen besonders?
Humor, Freude am Leben, am Miteinander, gute Gesellschaft, leichte Verrücktheiten und Intelligenz.
Womit beschäftigen Sie sich am liebsten in Ihrer Freizeit?
Alles ist gut für mich, wenn ich raus kann: ich wandere, streife umher und erkunde meinen geliebten Ruhrpott, überall gibt’s Neues zu entdecken; bin insgesamt offen für Reisen, Abenteuer, auch die kleinen, unspektakulären Orte und Gegenden haben ihren Reiz. Und dann spiele ich (mittelmäßig gut) aber sehr
rn Golf, wir haben hier einen Platz in der Nähe, der auf Industrierachen und ungenutzten landwirtschaftlichen Flächen sehr naturnah erbaut wurde, das passt wunderbar zur Region. Am liebsten Generationen-Golf mit meinem fast 90jähren Papa und meinem Sohn, solange die zwei das noch wollen und können.
Welches Buch lesen Sie zur Zeit?
Ich habe gerade begeistert „Stay away from Gretchen: eine unmögliche Liebe“ von Susanne Abel und mehrere Romane von Maarten t’Hart beendet und da ich demnächst in das Theaterstück gehen und mein Englisch aufpoliereren möchte, hab ich mein „Schulexemplar“ von „The Grapes of Wrath“, „Früchte des Zorns“ von John Steinbeck rausgeholt. Ich bin gespannt, ob sich die Begeisterung dafür nach 40 Jahren noch hält.
Was ist Ihr größter Urlaubstraum?
Ich bin überall gern am Meer, in der Natur und offen für Vieles … daher hab ich kein Sehnsuchtsland, natürlich interessieren mich Kulturen und Städte, daher wird sicherlich Südamerika demnächst auf dem Wunschzettel stehen, auch Australien wäre toll, aber da gibt’s so viele sehr giftige Tiere.
Welche Zukunftsvisionen haben Sie?
Außer der einer menschenfreundlicheren, friedlichen Welt, meinen Sie? Wenn ich beruflich kürzer trete, werde ich meinen langjährigen Wunschtraum realisieren und an verschiedenen Orten der Welt leben, immer 6-8 Wochen, und dann weiterziehen. Der Start wird Buenos Aires sein, dann wird Tel Aviv auf der Liste stehen, Dublin, Sydney … so richtig querbeet. Das inspiriert mich schon jetzt.
Beschreiben Sie sich selbst mit drei Worten?
Menschenfreundlich, optimistisch, leider anspruchsvoll in vielen Lebenslagen.
Welche berufliche Alternative hätte es für Sie gegeben?
Eigentlich wollte ich bis zum Abi Neurochirurgin werden, aber dann erkrankte mein Opa an Krebs und ich lernte die Krankenhausrealität kennen, das hat den Berufswunsch komplett entzaubert. Gleichzeitig steigt meine Hochachtung für diejenigen, die darin ihren Platz finden und gut arbeiten zum Wohl anderer.
Wofür geben Sie am meisten Geld aus?
Reisen, Kultur, gutes Essen, Geschenke und Schuhe …
Welche Vorbilder haben Sie?
Ich möchte mischen: Die Liebe zu Tieren und Menschen von Jane Goodall, Forschergeist und Intellekt von Özlem Türeci (Gründerin von Biontech), wilde Phantasie und Buntheit von Niki St. Phalle. Die intuitive Musikalität der jungen Cellistin Raphaela Gromes hat mich beeindruckt und die kluge „Ködderschnauze“ von Ina Müller.