Im Frühjahr 2001 eröffnete das Neurologische Rehazentrum, das mittlerweile zur MEDIAN-Gruppe gehört und bietet seither neurologische Rehabilitation mit viel praktischem Alltagstraining.
Ob im Armstudio (hierzu veröffentlichte das Fachmagazin not in der Ausgabe 1/2021 einen Artikel), auf dem Wochenmarkt oder im Fahrschulauto: Das interdisziplinäre Team des Hauses macht fit für ein möglichst selbstständiges Leben und eine Rückkehr in Familie und Beruf. Die Patienten des NRZ Patienten haben einen Schlaganfall oder eine schwere Kopfverletzung erlitten, sind am Gehirn operiert worden oder leiden an einer Erkrankung des Nervensystems wie Multiple Sklerose oder Morbus Parkinson.
Bei der Eröffnung vor 20 Jahren stand zunächst eine Station und eine Tagesklinik zur Verfügung. Seit 2013 gibt es eine Premium-Station mit Einzelzimmern auf Hotelniveau, komfortabler Ausstattung und Lounge zur Verfügung. Chefärztin Dr. Monika Pitton erinnert sich als Medizinerin der ersten Stunde. „Ärzte, Ergotherapeuten, Physiotherapeuten, Sporttherapeuten, Logopäden, Neuropsychologen und Pflegefachkräfte haben bei uns von Anfang an eng zusammengearbeitet und sich in einem festen Team über einen langen Zeitraum um die Patienten gekümmert. Dieses Miteinander der verschiedenen Berufsgruppen pflegen wir bis heute, weil wir überzeugt davon sind, dass unsere Patienten davon am meisten profitieren.“
Die Patienten starten in der Regel unmittelbar nach ihrem Krankenhausaufenthalt und können innerhalb des Hauses ihre gesamte Rehabilitation durchlaufen. Die Fachklinik bietet mit 35 Plätzen für ambulante Patienten und 129 stationären Betten als einzige in Wiesbaden die „Reha-Kette“ von der neurologischen Frührehabilitation der Phasen B und C über die Anschlussheilbehandlung der Phase D bis zur ganztägig ambulanten Rehabilitation an. „Die Informationen und Fortschritte gehen so von einer Hand in die nächste, und die Patienten werden zu jeder Zeit optimal versorgt“, sagt Daniel Glück, Kaufmännischer Leiter der MEDIAN Klinik NRZ Wiesbaden. „Unserem Team geht es darum, mit viel Engagement und gemeinsam mit den Patienten klare Ziele für eine Rückkehr in den Alltag festzulegen und zu erreichen“, sagt er. Im Arm- und Gangstudio werden das Greifen, Stehen und Laufen geübt. Für die Behandlung von Sprach-, Sprech- und Schluckstörungen steht ein hochspezialisiertes Therapeutenteam aus klinischen Linguisten, Logopäden und Sprachheilpädagogen bereit. Das Training wird aber nicht nur in der Klinik absolviert man bezieht auch das Umfeld mit ein und übt ganz praktisch auf den Straßen Wiesbadens. „Wir gehen zum Beispiel in den benachbarten Apothekergarten, zum Einkaufen auf den Markt oder üben in Kooperation mit einer Fahrschule das Autofahren“, berichtet Dr. Pitton. „Diese alltagsorientierte Therapie ist sehr wichtig, um wieder möglichst selbstständig zurechtzukommen.“