Ende 2019 hat das Evangelische Krankenhaus (EVK) Lippstadt SRAclinic auf der Stroke Unit seiner Klinik für Neurologie eingeführt. Das automatisierte Verfahren von apoplex medical technologies wird direkt am Akutplatz vom Patienten-Monitoring-System gespeist und analysiert die eingesandten EKG-Daten nach manifestem Vorhofflimmern (VHF) sowie der erhöhten Wahrscheinlichkeit des Eintretens in flimmerfreien Episoden. Die Klinik für Neurologie des EVK Lippstadt versorgt im Jahr rund 2.500 stationäre Patienten, darunter 700 bis 800 nach erlittenem Schlaganfall. Auf der dafür zuständigen, sechs Betten zählenden Stroke Unit wurde bis dato routinemäßig eine 72 Stunden-EKG-Überwachung der Patienten durchgeführt. Seit Ende 2019 ergänzt das an das Patienten-Monitoring der Firma Dräger angeschlossene SRAclinic dieses Monitoring. An allen sechs Plätzen werden seither regelmäßig EKG-Datenpakete pseudonymisiert via sicherem VPN-Kanal an den Server von apoplex medical technologies gesandt und dort algorithmus-basiert analysiert. Nach nur wenigen Minuten kommt der Report auf gleichem Weg zurück und kann dem Patienten wieder zugeordnet werden; eine Anbindung in Klinikinformationssystem Orbis wurde hierfür vollzogen.
Bis Juli 2020 wurden auf diese Weise rund 300 Patienten mit SRAclinic analysiert, darunter befanden sich auch vier „versteckte“ Flimmerer. Privatdozent Dr. med. Ingo Meister kannte dieses Verfahren schon aus anderen Häusern: „SRAclinic hilft uns bei der Dektektion von episodenhaft auftretendem VHF, das durch übliches EKG in der Regel nicht erkannt wird“, so der Chefarzt der Klinik für Neurologie und Schlaganfallstation, der zugleich auch als Ärztlicher Direktor beim EVK Lippstadt in der Verantwortung steht. „Das bedeutet aus medizinischer Sicht mehr Sicherheit für Patienten mit dem Risikofaktor VHF, da wir bei Erkennen unmittelbar mit der Schlaganfallprophylaxe über die Gabe von Antikoagulantien beginnen können.“