Inzwischen scheint sich die Politik kaum mehr für die Belange der beruflich Pflegenden zu interessieren, das kritisiert der DBfK Nordost. Wenig Interesse zeigten Pflegepolitikerinnen und Pflegepolitiker an den vom DBfK Nordost organisierten virtuellen Pflegetreffs zum Austausch zwischen Landespolitiker und beruflich Pflegenden anlässlich der anstehenden Wahlen in Berlin und Mecklenburg-Vorpommern. Bedauerlicherweise sagten viele Pflegepolitiker der ersten Reihe den Termin trotz frühzeitiger Anfrage – teilweise auch sehr kurzfristig – ab. In einigen dieser Fälle wurden Ersatzkandidaten benannt, die jedoch keinen pflegepolitischen Hintergrund aufwiesen. „Es ist traurig, vor den Wahlen sehen zu müssen, wie wenig Anerkennung die Pflege von der Politik tatsächlich erhält. Die vielbeschworene Systemrelevanz scheint nicht mehr so wichtig zu sein, das System funktioniert ja noch, sodass die Belange der beruflich Pflegenden wieder weitgehend ignoriert werden können“, beschreibt Jannik Müller, stellvertretender Vorstandsvorsitzender des DBfK Nordost, die entstandenen Eindrücke. „Es zeigt uns, dass viele Politiker die Situation der Pflegenden überhaupt nicht verstanden haben, wenn man uns kurzfristig Ersatztermine an einem Nachmittag anbietet“, ergänzt Natalie Sharifzadeh, Geschäftsführerin des DBfK Nordost. Als positive Ausnahmen sind jedoch die Grünen sowie die Linke aus Berlin zu nennen, deren pflegepolitische Sprecherinnen Fatoş Topaç und Stefanie Fuchs an den Pflegetreffs teilnahmen. Ebenfalls hervorzuheben ist die SPD Mecklenburg-Vorpommern, deren Generalsekretär und Mitglied der Enquete-Kommission Julian Barlen bei einem der Treffen zu Gast war. Detaillierte Zusammenfassungen der Pflegetreffs findet man hier.