Um den Übergang von Schlaganfall-Patienten vom Akutkrankenhaus zur neurologischen Rehabilitation weiter zu verbessern, unterstützt das Passauer Wolf Reha-Zentrum in Bad Griesbach die Stroke Unit am Krankenhaus Rotthalmünster mit fachärztlicher Expertise aus der Neurologie.
Hinlänglich bekannt ist, dass bei einem Schlaganfall innerhalb von 30 Minuten die klinische Therapie beginnen sollte, um die Schädigungen der Hirnzellen möglichst klein zu halten. Die Kooperationen im Rahmen des Schlaganfallnetzwerks Südostbayern (TEMPiS) gewährleisten eine Verlegung in beteiligte Kliniken innerhalb dieser halben Stunde. Darüberhinaus wird in schweren Fällen ein Neuroradiologe mit seinem Team aus dem Schlaganfallzentrum in München-Harlaching nach Rotthalmünster eingeflogen. Bereits seit 2019 besteht eine enge Kooperation des Fachbereichs Neurologie im Passauer Wolf Bad Griesbach mit der Stroke Unit am Krankenhaus Rotthalmünster, an der rund um die Uhr ein multidisziplinäres Spezialisten-Team bereitsteht.
Der Ärztliche Direktor und Chefarzt der Neurologie und Geriatrie des Passauer Wolf Bad Griesbach, Dr. med. Oliver Meier, ist fachärztlich für die Stroke Unit zuständig. Unterstützt wird er von seinen leitenden Oberärzten Dr. Gabriele Brandstätter und Dr. Stefan Kley und weiteren regionalen Kollegen. Neben der täglichen Betreuung vor Ort werden rehabilitative Behandlungsangebote bereits in den akutstationären Aufenthalt integriert. „Es ist entscheidend, schnellstmöglich eine Verbesserung der Hirnfunktionen zu erreichen. Deshalb wollen wir die Therapie, Pflege und unmittelbare Weiterversorgung bestmöglich aufeinander abstimmen“, so Dr. Meier. Durch die fließend ineinander übergehende Betreuung und sektorenübergreifende Vernetzung werden die Behandlungserfolge bei Schlaganfall-Patienten vom Krankenhausaufenthalt bis zur Rehabilitation und darüberhinaus verbessert und die Patienten müssen weniger Einschränkungen im Alltag hinnehmen.
Nach schwersten Schlaganfällen beginnt die Betreuung direkt nach der Akutbehandlung mit der neurologischen Frührehabilitation mit intensiver Behandlung, Überwachung lebenswichtiger Funktionen, apparativer Verlaufsdiagnostik und medikamentöser Therapie. Anschließend erfolgt nahtlos die weitere Behandlung in den neurologischen Abteilungen beim Passauer Wolf. So kann der Therapieverlauf direkt auf den erzielten Fortschritt aufbauen. Dabei greifen die multiprofessionellen Teams unter fachärztlicher Leitung auf eine Vielzahl von Behandlungsmöglichkeiten aus der Physio-, Ergo- und Sprachtherapie sowie der Neuropsychologie zurück und fördern gezielt die physischen und mentalen Funktionen der Betroffenen. „Wir geben für Frührehabilitationspatienten verschiedene virtuelle LED-Projektionen an der Zimmerdecke wieder. Diese dienen der Simulation von Naturelementen zur Stimulation der menschlichen Emotionen«, erklärt Meier hirnanregende Methoden. Ergänzend wird für die Angehörigen der Patienten im Passauer Wolf Bad Griesbach die psychosoziale Begleitung sichergestellt.