DGNC 2024: Robotik, KI und Exoskelette – Innovationen in der Neurochirurgie

Die rasante Entwicklung der Computertechnologie hat die Neurochirurgie grundlegend transformiert. Hochtechnisierte Verfahren haben Einzug gehalten, die Operationen in hochsensiblen Gehirnarealen sicherer machen. Speziell im Bereich der „brain-machine-interfaces“, der Chip-gestützten Schnittstelle zwischen Gehirn und Computer, ist mit bedeutenden Innovationen für die zukünftige klinische Implementierung zu rechnen. Zu den Highlights der 75. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Neurochirurgie (09. bis 12. Juni 2024) zählen für Tagungspräsident Professor Veit Rohde, Universitätsklinikum Göttingen, die besten Vorträge aus den Sektionen der DGNC, die herausragende aktuelle Forschungsschwerpunkte präsentieren.

„Die Neurochirurgie wird sich weiter verändern. Die Frage, wie wir Tumore radikal, aber sicher entfernen können, wird uns weiter begleiten. Auch die Robotik wird eine zunehmende Rolle spielen. Durch die Weiterentwicklung von „brain-machine-inferfaces“ zu marktfähigen Produkten kommt der Neurochirurgie in den kommenden Jahrzehnten eine neue, bedeutsame Rolle zu“, schaut Professor Rohde voraus.  Zudem wird der Einsatz künstlicher Intelligenz die Neurochirurgie in den nächsten Jahren immens beeinflussen.

Professor Rohde: „Schon heute zeigen Forschungsergebnisse, dass KI erlauben wird, die molekulare Charakteristik von Hirntumoren und Hirnmetastasen zu identifizieren. Dies ermöglicht eine frühzeitige Planung von postoperativen Therapien und eventuell die Entwicklung von neoadjuvanten Ansätzen.“ Erste Publikationen haben gezeigt, dass KI in der Beurteilung großer Bildmengen, wie sie beispielswiese bei polytraumatisiertem Patienteninnen und Patienten anfallen, das Risiko senkt, wichtige Befunde zu übersehen.  Auch konnte bereits auf mehreren Gebieten der Neurochirurgie nachgewiesen werden, dass durch die Nutzung multidimensionaler Daten für die Entwicklung KI-basierter Modelle nachvollziehbare Algorithmen entwickelt werden können, die mit hoher Genauigkeit Therapieprognosen und damit personalisierte Therapiestrategien erlauben.

Mehr Präzision bei langen OPs versprechen Exoskelette für Neurochirurgen. In der Universitätsmedizin Göttingen kommen sie schon zum Einsatz, die damit auf dem Gebiet der Prävention von arbeitsbedingten Schmerzen bei Chirurgen zu den Pionieren gehört. „Der Hauptvorteil ist die passive Unterstützung der Muskulatur oberhalb der Waagerechten – und damit die Möglichkeit, präzise Arbeiten lange mit der gleichen Präzision durchführen zu können“, erklärt Professor Rohde.

Zu den Highlights der 75. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Neurochirurgie (09. bis 12. Juni 2024 in Göttingen) zählen für Tagungspräsident Professor Veit Rohde, Universitätsklinikum Göttingen, die besten Vorträge aus den Sektionen der DGNC, die herausragende aktuelle Forschungsschwerpunkte präsentieren. Entdecken Sie jetzt die Programm-Highlights der 75. Jahrestagung der DGNC in Göttingen.

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