DRK-Kinderklinik startet Crowdfunding für den geplanten Erinnerungsgarten

Ein besonderes Herzensprojekt der DRK-Kinderklinik, das zeitnah umgesetzt werden soll, ist ein Erinnerungsgarten. Jetzt startet die Klinik dafür ein Crowdfunding-Projekt und hofft auf rege Unterstützung von Firmen, Organisationen, aber auch Privatpersonen. „Wut, Trauer und Hoffnungslosigkeit oder das Gefühl von Leere und Verzweiflung – nichts ist für Eltern schlimmer, als sich vom eigenen Kind verabschieden zu müssen. Aus welchem Grund auch immer. Sei es ein Unfall, eine tödliche Krankheit oder sonst ein unvorhersehbares Ereignis“, meint Klinikgeschäftsführer Carsten Jochum. Auf Wunsch vieler betroffener Eltern und deren Familien soll deshalb an der DRK-Kinderklinik in Siegen ein Erinnerungsgarten entstehen. Ein ruhiger und würdiger Platz, um die Erinnerung an einen geliebten Menschen zu erhalten. Durch eine besondere Gestaltung möchte man dort Raum geben für Trauer und Erinnerung. Gleichzeitig soll der Garten aber auch als Kraftquelle zur Bewältigung dienen. Eine Fläche, die 700 Quadratmeter am Rande des Klinikgeländes umfasst.

Erst vor wenigen Tagen hat die Siegener Kinderklinik deshalb ein Crowdfunding-Projekt gemeinsam mit der Volksbank in Südwestfalen auf den Weg gegeben. Über www.viele-schaffen-mehr.de/projekte/erinnerungsgarten-drk-kinderklinik möchte das Krankenhaus zumindest einen kleinen Teil des Projektes finanzieren und erhofft sich Unterstützung. „Bei diesem Crowdfunding-Projekt wird jede Spende ab fünf Euro nochmal um fünf Euro durch die Volksbank aufgestockt“, so Carsten Jochum. „Aber vielleicht wird ja auch so das eine oder andere Unternehmen auf unser Projekt aufmerksam und greift uns helfend finanziell unter die Arme. Wir wären sehr dankbar.“

Zur Optik: Steine, die mit den Namen der verstorbenen Kinder versehen sind, weisen den Weg. Plätscherndes Wasser im Hintergrund, ein Steingarten, aber auch ein Beet mit entsprechend der Jahreszeit angepassten Pflanzen. Ein ruhiger Ort, der nicht von allen Seiten einsehbar ist, wo Mütter und Väter sich auch einmal hin zurückziehen können, wenn sie alleine sein müssen. So sieht der Erinnerungsgarten an der DRK-Kinderklinik aus – zumindest in Gedanken. Da es sich bei dem Ganzen um ein Zusatzprojekt der Klinik handelt, dass nicht mit Eigenmitteln oder durch Förderung gestemmt werden kann, muss der Erinnerungsgarten komplett mit Spenden finanziert werden. Kein ganz leichtes Unterfangen. Gespräche mit Architekten und Landschaftsgärtnern laufen bereits. Erste Planungen und Skizzen liegen auf dem Tisch. Danach soll das Wunsch-Projekt der Kinderklinik rund 170.000 Euro kosten. Inklusive der kompletten Ausstattung, wetterfestem Mobiliar, Bepflanzung, Sonnensegeln, Pavillon, Pflasterung und Wasserspielen. „Wir möchten hier einen Ort schaffen, an dem verwaiste Eltern, aber auch Geschwisterkinder einen Ort zum Trauern finden, denn das ist wichtig“, hebt Oberarzt Marcus Linke besonders hervor. „Einen Ort des Andenkens, der Erinnerung aber auch des neuen Mut-Schöpfens.“ Gleichzeitig ist es den Eltern immens wichtig, dass ihr verstorbenes Kind – egal, ob vor Ort verstorben oder vom Kinderpalliativteam Siegen bis zuletzt in der Häuslichkeit begleitet – auch in der Kinderklinik in Erinnerung bleibt. Zusätzlich stellt der Erinnerungsgarten einen Ort der Ruhe dar, um neue Kraft zu tanken. Neue Kraft, wenn die äußeren Umstände einmal nicht so leicht zu bewältigen sind. Oder Kinder und ihre Eltern sich gerade in einer besonders schwierigen Lage befinden und die Diagnose vielleicht nicht so ist, wie man sie sich gewünscht hätte.

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