Eltern während der Corona-Krise

Kurzarbeit, Homeoffice und Kontaktschranken haben sich massiv auf das Arbeits- und Familienleben der Eltern in Deutschland ausgewirkt. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BiB). Die Studie gibt zunächst einen Überblick über die Größenordnungen der von der Schließung von Kindertagesstätten (Kitas) und Schulen betroffenen Elterngruppen sowie der Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt in den Monaten des Lockdowns. Im Anschluss werden vier Themenbereiche, die während der Krise an Relevanz gewannen, näher betrachtet:

• Eltern in systemrelevanten Berufen

• Homeoffice als Lösung

• Arbeitsteilung zwischen Frau und Mann

• Psychologische Folgen der Krise für Eltern

Ein Resultat: Vor allem Eltern mit Kindern unter 12 Jahren standen in der Zeit der Kontaktsperren vor einer großen Herausforderung. Zudem offenbart die Studie einen Unterschied der Erwerbsarbeit zwischen den Geschlechtern: Mehr als die Hälfte alle erwerbstätigen Mütter übt eine systemrelevante Tätigkeit aus (52 Prozent), bei den Vätern ist es etwa ein Drittel (34 Prozent). Immerhin: Väter in Kurzarbeit haben acht Stunden Familienarbeit übernommen und waren den Angaben zufolge dabei zufrieden. VdK-Präsidentin Verena Bentele dazu: „Die ungleiche Aufteilung der Familienarbeit liegt nicht daran, dass Väter sich nicht um ihre Kinder kümmern wollen, sondern dass Frauen in Frauenberufen arbeiten und dort oft zu wenig verdienen. Die Steuerklassen verstärken den Effekt. Klar ist für uns: Geschlechtergerechtigkeit geht nicht ohne einen flächendeckenden Ausbau von Kindertagesstätten und Ganztagesschulen. Spätestens seit Corona wissen viele, wie das geht mit dem flexiblen Arbeiten. Diese Tugend sollten wir hinüberretten und in flexible Arbeitszeitmodelle gießen.“

Die komplette Studie finden Sie hier.

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