Das Aktionsbündnis für bedarfsgerechte Hilfsmittelversorgung unterstützt Paralympics Athleten von morgen durch die Übergabe einer Petition an den deutschen Bundestag. Der individuelle Bedarf an Hilfsmitteln, den die Athleten bei den Paralympics zum Ausgleich ihres jeweiligen Handicaps benötigen, zeigt sehr anschaulich, dass für jeden individuellen Behinderungsgrad eine Hilfsmittelversorgung erforderlich ist, die eine optimale sportliche Leistung ermöglicht. Diese Teilhabe-Optimierung muss auch jedem anderen behinderten Menschen offenstehen und die dafür erforderlichen Hilfsmittel sind individuell und zeitnah anzupassen. So gelingt Teilhabe, Inklusion, stabiles Selbstwertgefühl und bestmögliche schulische und berufliche Förderung und damit eine Integration in unsere Gesellschaft. Da die bedarfsgerechte Heil- und Hilfsmittelversorgung in vielen Fällen – auch leider in zeitkritischen Entwicklungsphasen bei Kindern und Jugendlichen – durch Ablehnungen seitens der Krankenkassen (oft via „Gutachten“ des Medizinischen Dienstes) zu unakzeptablen Abläufen führt, ist dringender Handlungsbedarf zur Verbesserung erforderlich! Bei der Übergabe der Petition: „Stoppt die Blockade der Krankenkassen bei der Versorgung schwerbehinderter Kinder/Erwachsener“ an den Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages im Mai 2021 fand sich spontan eine größere Gruppe von Unterstützern, bestehend aus Einzel-Personen, Verbände und Organisationen. Aus der Petition mit über 55.000 Unterschriften sowie den zahlreichen schlechten Erfahrungen aller Beteiligten leiten wir die Notwendigkeit und die Verpflichtung ab, hier umgehend Abhilfe zu schaffen: Das Aktionsbündnis fordert zur Sicherung eines selbstbestimmten und selbstständigen Lebens aller Kinder- und Jugendlichen mit Behinderungen und chronischen Krankheiten (§1 GG):
• Transparenz im Prozess der Heil- und Hilfsmittelversorgung: Die Offenlegung der Zahlen/ Gründe abgelehnter Hilfsmittel für Menschen mit Behinderung durch die Krankenkassen und den MD.
• Kommunikation und Abläufe zwischen Patienten, Verordnern, Leistungserbringern und Krankenkassen so zu verändern, dass kurzfristig und unbürokratisch zielgerichtete Entscheidungen getroffen werden können zur bedarfsgerechten Versorgung.
• Prüfungen durch den MD einzusparen, wenn aus einem SPZ/ spezialisierter Klinik/ Einrichtung Hilfsmittel verordnet werden, da keine zusätzliche fachliche Kompetenz durch den MD zu erwarten ist.
• Regionale Hilfsmittelversorgung mit Leistungserbringern vor Ort sicher zu stellen, da kostensparende Sonderverträge mit anderen Leistungserbringern ohne Rücksprache mit dem Verordner zu unbefriedigenden Versorgungen und ggfs. teuren Nachbesserungen führen.
• Mit dem Angebot unserer Mitarbeit und um diese Vorschläge effizient, zeitnah und zielgerichtet umzusetzen fordern wir umgehend einen runden Tisch mit allen Beteiligten und den Verantwortlichen aus der Politik!
Gefordert wird breite Unterstützung seitens der Politik und seitens aller in diesem Bereich Verantwortlichen: Breitensport braucht breite Förderung überall, um mögliche Spitzensportler frühzeitig zu unterstützen. Das gilt auch für eine bedarfsgerechte Heil- und Hilfsmittelversorgung in der Breite bei Menschen mit Behinderungen, die im besonderen Maße Hilfe für Integration und Teilhabe verdienen. Kontakt zum Aktionsbündnis: Christiana Hennemann, hennemann@rehakind.com