Wie geht es nach dem Akutereignis weiter? Welche Therapiemöglichkeiten gibt es, und welche Schritte sind für eine langfristige Versorgung sinnvoll? Um genau diese Fragen zu klären und umfassend zu informieren, lädt das Zentrum für interprofessionelle Therapie und Prävention (ZiTP) der FH Münster am 29. Oktober Betroffene, Angehörige und Interessierte zu einer Infoveranstaltung ein. Ab sofort sind Anmeldungen möglich unter fh.ms/Infotag_ZiTP .
Die Vortragenden aus Medizin, Pflege und den Therapieberufen sind in der Patientenversorgung sowie Lehre und Forschung tätig und erläutern, welche Behandlungs- und Therapiemöglichkeiten bestehen und wie eine ganzheitliche Versorgung gelingen kann. Das ZiTP verfolgt einen interprofessionellen Ansatz, in dem die logopädische, ergotherapeutische und physiotherapeutische Behandlung bestmöglich auf die Bedürfnisse von Patientinnen und Patienten mit komplexen Erkrankungen abgestimmt wird. „Oft werden Patienten und Patientinnen in der Akutphase gut versorgt, aber danach fehlen im ambulanten Bereich häufig die Verbindungen zwischen den unterschiedlichen Gesundheitsberufen“, erklärt Professorin Dr. Anke Kohmäscher, die die Idee der Gründung eines Reallabors, in dem die Patienten und Patientinnen und deren Bedürfnisse im Vordergrund stehen, hatte. „Unser Ziel ist es, den Menschen mit seinen individuellen Bedürfnissen und Zielen in den Mittelpunkt zu stellen und sicherzustellen, dass alle relevanten Expertisen zusammenwirken, um die Versorgungsqualität zu verbessern.“ Dieses Konzept ist in Deutschland bisher einzigartig, denn die Erkenntnisse aus der interprofessionellen Gesundheitsversorgung unter Realbedingungen werden unmittelbar für die Lehre und Forschung genutzt. Aufgrund der Komplexität der Schlaganfallbehandlung und der notwendigen Zusammenarbeit verschiedener Gesundheitsberufe stellt diese Erkrankung einen zentralen Schwerpunkt des Zentrums dar. „Jährlich erleiden in Deutschland etwa 270.000 Menschen einen Schlaganfall“, betont Professorin Dr. Marion Grafe, die das Zentrum gemeinsam mit Kohmäscher leitet. „Das Thema betrifft also einen großen Teil der Bevölkerung, mittelbar als Angehörige oder unmittelbar als Patient oder Patientin. Was viele nicht wissen: Auch Jahre nach einem Schlaganfall kann eine geeignete Therapie die Lebensqualität erheblich verbessern“, fügt sie ergänzend hinzu. Damit Betroffene und ihre Angehörigen fundierte Entscheidungen treffen können, ist es wichtig, ihre Gesundheitskompetenz zu stärken. Nur wer weiß, wo verlässliche und verständliche Informationen zu finden sind, kann aktiv etwas für die Gesundheit tun. Dieses Ziel verfolgt die Veranstaltung, bei der Fachleute aus allen Bereichen der Schlaganfallversorgung – von der akuten bis zur ambulanten Phase – wertvolle Einblicke geben.
Die Vorträge sind verständlich aufbereitet und bieten praxisnahes Wissen. Im Anschluss besteht die Möglichkeit, Fragen zu stellen und sich mit Informationsmaterial zu versorgen. Beginn ist am Dienstag (29. Oktober) um 17 Uhr in Raum 107 des Deilmann Haus II am Johann-Krane-Weg 23 in Münster. Die Veranstaltung endet gegen 19 Uhr.