Die Initiative „Schütz Deinen Kopf!“ der ZNS-Stiftung begeht am 20. Oktober zusammen mit der Concussion Clinic im Dr. von Haunerschen Kinderspital des LMU Klinikums München zum zweiten Mal den von beiden 2023 initiierten Tag der Gehirnerschütterung. Aus diesem Anlass wird es am Freitag, dem 25. Oktober 2024 eine virtuelle Themenkonferenz geben. Der inhaltliche Fokus liegt auf der sport-assoziierten Gehirnerschütterung.
„Nach dem erfolgreichen ersten Tag der Gehirnerschütterung im vergangenen Jahr und der positiven Resonanz auf das begleitende zweitägige Symposium haben wir diesmal den Sport in den Fokus gestellt“, erklärt Dr. Michaela Bonfert, Leiterin der Concussion Clinic im Dr. von Haunerschen Kinderspital des LMU Klinikums. Denn ob im Profi-, Leistungs-, Breiten- oder Schulsport oder beim Kinderturnen – in allen Altersgruppen ist eine Kopfverletzung schnell passiert. Im organisierten Sport werden pro Jahr in Deutschland circa 44.000 Gehirnerschütterungen dokumentiert. Experten und Expertinnen gehen aber von einer hohen Dunkelziffer aus. Gemäß amerikanischer Daten dürfte die Zahl der Gehirnerschütterungen, die nicht erkannt oder nicht medizinisch versorgt werden, etwa dreimal so hoch sein.
Wenn Eltern, Erziehende, Lehrkräfte und Trainerinnen und Trainer mit solchen Verletzungen konfrontiert sind, stehen sie vor der Herausforderung, die Situation rasch richtig einschätzen zu müssen. Die korrekte Erkennung von Gehirnerschütterungen ist entscheidend, um eine angemessene Erholungsphase einhalten zu können, dadurch die Genesung zu fördern und gesundheitliche Langzeitfolgen zu vermeiden.
„Gerade im Sport ist das Verletzungsrisiko nicht zu unterschätzen“, so Dr. Susanne Schaefer, Geschäftsführerin der ZNS-Stiftung, „und genau aus diesem Grund haben wir vor bald zehn Jahren die Initiative „Schütz deinen Kopf! Gehirnerschütterungen im Sport“ ins Leben gerufen.“ Zahlreiche bewährte Tools wie die GET-App oder auch die Taschenkarte zur Erkennung einer Gehirnerschütterung konnten im Dialog mit Experten und Expertinnen aus Medizin und Sport entwickelt werden, und sind hilfreich gerade auch für medizinische Laien.
Bei der virtuellen Themenkonferenz beleuchten interaktive Symposien zahlreiche Aspekte von sport-assoziierten Gehirnerschütterungen aus verschiedenen Perspektiven – sowohl für erwachsene Sportler als auch für den Kinder- und Jugendbereich. Dazu gehören die Prävention von Kopfverletzungen im Sport, das Erkennen einer Gehirnerschütterung und der Umgang mit betroffenen Sportlerinnen und Sportlern in der Akutsituation sowie die Vorgehensweisen für ein maßgeschneidertes Return-To Management. Return-To Management bedeutet in diesem Fall die schrittweise Rückkehr zu sportlichen Aktivitäten nach einer Gehirnerschütterung.
Das vielseitige virtuelle Programm in zwei parallelen Streams reicht von der Vermittlung epidemiologischer Fakten bis hin zu konkreten Präventionsmaßnahmen wie dem K.E.K.S.-Test, einem Instrument für die Öffentlichkeitsarbeit, um die vielfältigen Symptome einer Gehirnerschütterung zu vermitteln.
CME Punkte für Ärztinnen und Ärzte werden bei der Bayerischen Landesärztekammer beantragt.
Anmeldung und weitere Informationen zum Programm finden Sie auf der Webseite.