Neue Nester für die Schwalben

Ein sehr schönes Buch, das Holm Schneider uns hier vorlegt. In ihm geht es um den groß gewachsenen Holger, der mit seiner Narbe am Kopf zum Fürchten aussieht, zumindest für Johanna. Die Narbe ist das Ergebnis eines Unfalls. Hierbei wurde Holgers Gehirn verletzt. Einer vierwöchigen Bewusstlosigkeit folgte das Erwachen gewissermaßen als Baby. Holger musste alles neu erlernen. Er zeigte die neuropsychologischen Auffälligkeiten, wie sie von den Experten nach einem Schädel-Hirntrauma beschrieben werden und die für Hirnverletzte typisch sind. Die Eltern hoffen, dass Holgers Zustand sich verbessert und er wieder der Junge wird, den sie aus der Zeit vor dem Unfall kannten. Bei aller Unfähigkeit, die Holger zu einem marktwirtschaftlichen Nullfaktor degradiert, besitzt er die Fähigkeit Kunst- oder Ersatznester für Schwalben zu bauen. Denn „jeder braucht etwas zu tun. Auch Menschen mit Behinderungen, denen man nicht so viel zutraut“.Das besprochene Werk befasst sich in einer leicht verständlichen Sprache mit den gravierenden Folgen einer Hirnverletzung. Diese Folgen reichen von der Vereinsamung bis hin zur sinnstiftenden Inklusion. (Rezensent: Dr. Carsten Rensinghoff)

 

 

 

Stachelbart-Verlag
48 Seiten, 9,90 Euro
ISBN 978-3-981421088

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