Gedächtnisstörungen sind der allgemeine Begriff für die Beschreibung von schweren Störungen des Lernens und Verhaltens (Amnesien). Rund 60 % der Menschen mit erworbener Hirnschädigung weisen Gedächtnisstörungen auf.
Da das Gedächtnis dafür benötigt wird, neue Inhalte zu behalten und alte abzurufen, gibt es aufgrund von Amnesien erhebliche Schwierigkeiten beim Erlernen bzw. Ausführen von alltäglichen Aktivitäten.
Die anterograde Amnesie führt dazu, dass Handlungen bzw. Informationen, die nach einer Hirnschädigung erlernt bzw. aufgenommen werden sollen, nicht behalten werden (Abspeichern von Inhalten ist eingeschränkt).
Die retrograde Amnesie zeigt sich durch fehlende Erinnerungen an Altbekanntes, das vor der Hirnschädigung vorhanden war. Dies betrifft oftmals eine gewisse Zeitspanne. So kann es sein, dass ein Patient sich an Dinge erinnert, die vor einem Jahr passiert sind, jedoch die Erinnerungen an ein Ereignis von vor vier Monaten nicht vorhanden sind (Abrufen von Gedächtnisinhalten ist eingeschränkt). Die Zeitspanne kann Tage aber auch Jahre und Jahrzehnte betreffen.