Reform des Rettungsdienstes

Rettungsdienste mit den Reformen zur Verbesserung der Notfallversorgung und der Krankenhausreform synchronisieren.

Auch für die Ersatzkassen im Land gehen die bekannt gewordenen Vorschläge der Regierungskommission in die richtige Richtung. Für den Leiter der vdek-Landesvertretung Baden-Württemberg, Michael Druck, ist klar: „Die Probleme der Notfallversorgung in Baden-Württemberg können nur durch einen gut funktionierenden Rettungsdienst gelöst werden. Die Regierungskommission hat inklusive Vorschläge für eine Reform des Rettungsdienstes als Teil der Reform der Notfallversorgung vorgelegt. Die Herausforderungen in der Notfallversorgung können nur gelöst werden, wenn KV-Notdienst, Krankenhäuser und Rettungsdienste gemeinsam zusammenarbeiten. Hierbei ist der Rettungsdienst als gleichberechtigte Säule der Notfallversorgung zu betrachten.“

Notfallversorgung als sektorenübergreifendes und integriertes System

Das Konzept zur Reform des Rettungsdienstes enthält zahlreiche gute Ideen und Ansätze. Danach sollen die bisher unterschiedlichen Rettungsdienststrukturen harmonisiert und mit einheitlichen Standards in der Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität sowie einheitlichen Vorgaben für eine Mindestpersonalausstattung und der Festlegung von Qualifikationsanforderungen unterlegt werden.

Empfohlen wird zudem ein integriertes System, das die Angebote des Rettungsdienstes, des ambulanten vertragsärztliche Bereitschaftsdienstes, sowie der Notaufnahmen der Krankenhäuser an einer Stelle zusammenführt. „Die Ersatzkassen in Baden-Württemberg fordern das bereits seit Jahren und zudem auch eine Reduzierung der Leitstellen. „Letztendlich fehlt es bislang aber an einem ernsthaften politischen Willen, eine zeitnahe Reduzierung von Leitstellen tatsächlich anzugehen.“, so Druck. Wir brauchen zudem eine Planung, die nicht an kommunalen Grenzen halt macht, sondern die knappen Ressourcen gut aufeinander abstimmen.

Um für Patientinnen und Patienten im Notfall schnell den passenden Versorgungspfad zu ermitteln, empfiehlt die Regierungskommission die Rettungsleitstellen zu Integrierten Leitstellen zur Ersteinschätzung weiterzuentwickeln. Dabei ist ein Zusammenschluss der beiden Rufnummern 112 und 116 117 zur Schaffung eines gemeinsamen Notfallsystems sinnvoll. Hier war Baden-Württemberg in der Vergangenheit bereits Vorreiter. „Leider wurde das Rad an der Stelle aufgrund unterschiedlicher Interessen der Akteure wieder zurückgedreht.“, so Druck. Auch die von der Kommission vorgeschlagene intensivere telemedizinische Verknüpfung von Notfallzentralen, Rettungswagen und Krankenhäusern kann zukünftig einen wichtigen Beitrag zu einer schnelleren und zeitgemäßen Hilfe leisten.

Abstimmung von bodengebundenen Rettungsmittel und Luftrettung

Die Ersatzkassen in Baden-Württemberg vertreten darüber hinaus die Auffassung, bodengebundenen Rettungsmittel sowie Luftrettung so aufeinander abzustimmen sein, dass alle Patientinnen und Patienten zeitnah in die geeignete Klinik transportiert werden können, in der ihnen nach dem Stand der medizinischen Kenntnisse am besten geholfen werden kann. Die Luftrettung sollte stärker genutzt und ausgebaut werden. “Mit fortschreitender Konzentration der Krankenhauslandschaft steigt deren Bedeutung für einen zügigen Transport von Patientinnen und Patienten, insbesondere auch über größere Distanzen.“, so Druck weiter.

Transparenz bei den Kosten des Rettungsdienstes

Vollkostenansätze sind mit der Beitragssatzstabilität und den Wirtschaftlichkeitsprinzipien der GKV nur schwer in Einklang zu bringen. Wir brauchen deutlich mehr Transparenz bei den Kosten des Rettungsdienstes. Das gilt auch für die Investitionskosten des Landes. „Die Förderung des Landes ist hier nicht ausreichend.“, betont Druck.

Enge Verknüpfung der Notfallversorgung mit der Krankenhausplanung

Michael Druck fordert daher: „Der Rettungsdienst und der KV-Notdienst spielen im Wandel der Versorgungslandschaft eine zentrale Rolle und sind daher auch in Baden-Württemberg eng in die Überlegungen zur Umsetzung der anstehenden Krankenhausreform mit einzubeziehen.

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