Die Kliniken Schmieder in Allensbach am Bodensee und die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di Baden-Württemberg haben einen Tarifvertrag für die über 2.000 Beschäftigten abgeschlossen, der eine zusätzliche Corona-Sonderzahlung in Form einer Einmalzahlung vorsieht. Damit erhalten die Beschäftigten noch im Dezember 2020 eine finanzielle Anerkennung, die in ihrer Höhe dem Abschluss im öffentlichen Dienst entspricht und für die unteren Entgeltgruppen 600 Euro, für die mittleren 400 Euro und für die oberen 300 Euro betragen wird. Auszubildende erhalten 225 Euro. Die Prämie ist steuer- und sozialversicherungsfrei. Das Besondere an dem Abschluss ist: Die Sonderzahlung ist eine zusätzliche tarifvertragliche Leistung des Unternehmens, da der laufende Entgelttarifvertrag bereits seit 1. September 2020 eine Tarifsteigerung von zwei Prozent beinhaltet.Silke Hansen, ver.di Gewerkschaftssekretärin: „Auch den Beschäftigten in den Rehabilitationskliniken wurde in den letzten Monaten viel abverlangt. Es ist umso wichtiger, dass diese Leistung wertgeschätzt und die Belastung abgemildert wird. Der überwiegende Teil der Beschäftigten erhält 600 Euro. Und es ist richtig gut, dass die Tarifeinigung im Sinne der Beschäftigten rasch und einvernehmlich erzielt werden konnte. Reha stand nicht immer im Fokus der öffentlichen Wahrnehmung. Die von ver.di gemeinsam mit den Kliniken Schmieder ausgehandelte tarifvertragliche Sonderzahlung unterstreicht die Bedeutung aller im Gesundheitswesen beteiligten Akteure.“Die Geschäftsführung der Kliniken Schmieder hat sich dazu entschlossen, allen Mitarbeitern an allen Standorten die zusätzliche Sonderzahlung zukommen zu lassen. Paul-Georg Friedrich, Vorsitzender der Geschäftsführung: „Wir sind sehr stolz auf alle unsere Mitarbeiter und dankbar, mit welch großer Professionalität und Motivation alle diese schwierigen Zeiten bisher gemeistert haben. Trotz der aktuell schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen wollen wir unseren Mitarbeitern durch die Sonderzahlung ein Signal der Wertschätzung geben.“Aktuell finanzieren Bund und Länder lediglich Corona-Prämien für die Pflegebeschäftigten in Krankenhäusern, die eine bestimmte Anzahl an Covid-Patienten behandelt haben müssen – wie es bei den Kliniken Schmieder nur im Krankenhausbereich am Standort Allensbach erfüllt wird. Nicht finanziert wird eine Corona-Prämie für Einrichtungen wie Rehabilitationskliniken oder Krankenhäuser mit rechnerisch weniger Covid-Patienten. Durch die nun beschlossene tarifvertragliche Sonderzahlung ist sichergestellt, dass alle Beschäftigten ein Signal der Wertschätzung erhalten.Die Kliniken Schmieder gehören zu den renommiertesten Klinikunternehmen in Deutschland. Sie betreiben sechs neurologische Rehabilitationskliniken in Baden-Württemberg und genießen einen europaweiten Ruf als neurologisches Fachkrankenhaus und als Vorreiter in der Neurologischen Rehabilitation. Auch neurologische Patienten mit Beatmung werden hier versorgt. Seit 2007 verhandelt das Unternehmen für seine sechs Standorte Tarifverträge mit der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft ver.di.
Das Tarifergebnis im Einzelnen:
Entgeltgruppen 1 bis 9KS und P 5 bis P 8 erhalten: 600,- Euro
Entgeltgruppen 9a bis 12 und P 9 bis P 15 erhalten: 400,- Euro
Entgeltgruppen 13 bis 15 und Ä I bis Ä IV erhalten: 300,- Euro
Auszubildende erhalten: 225,- Euro