Die Stiftung Leben pur präsentiert auf ihrer Tagung am 13. und 14. März in München die diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträger des Wissenschafts- und des Forschungspreises zum Tagungsthema „Wohn- und Lebensräume von Menschen mit komplexer Behinderung neu denken“, dotiert mit 5.000 Euro und finanziert von der Stiftung Wohnhilfe. Ausgezeichnet werden „Institutionen, Einrichtungen und Personen, die sich mit einer herausragenden wissenschaftlichen Arbeit oder einem kreativen alltagsbezogenem Projekt für die Verbesserung der Lebensqualität von Menschen mit komplexer Behinderung einsetzen“, so Lea Höfer, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Stiftung Leben pur. Der Wissenschaftsrat würdigt das Forschungsprojekt „Was darf ich Dir geben?“ Vernetzungs- und Teilhabequalität beim Inklusiven Wohnen mit komplexer Behinderung (IWoK-Projekt) mit dem Wissenschaftspreis. Der Forschungspreis geht an die Broschüre Sehen und Hören mitdenken. Anregungen zur Teilhabe von Personen mit komplexer Behinderung in Wohneinrichtungen.
Die Jury
Der interdisziplinäre Wissenschaftsrat, bestehend aus Professor Dr. Peter Martin (Facharzt für Neurologie und Psychiatrie, Chefarzt der Séguin-Klinik Kehl-Kork und stellvertretender Vorsitzender der „Bundesarbeitsgemeinschaft Ärzte für Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung e.V.“), Professorin Dr. Doris Tacke (Pflegewissenschaftlerin, Lehrstuhl für Pflegewissenschaft an der Fachhochschule der Diakonie in Bielefeld) und Professorin Dr. Marion Wieczorek (Lehrstuhl für Pädagogik/Didaktik im Förderschwerpunkt körperliche und motorische Entwicklung an der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg) wird dieses Jahr themenbezogen durch Professorin AA Dipl. Lydia Haack, Präsidentin der Bayerischen Architektenkamme, erweitert. Simone Gördes von der Stiftung Wohnhilfe überreicht den Scheck über das Preisgeld.
Die Preisträgerinnen und -träger
Den Wissenschaftspreis nimmt Professor Dr. Christoph Ratz, Professor. Dr. Peter Groß und Fabian Riemen für ihr Forschungsprojekt „Was darf ich Dir geben?“ Vernetzungs- und Teilhabequalität beim Inklusiven Wohnen mit komplexer Behinderung (IWoK-Projekt, initiiert von Annika Rosenberger) an der Uni Würzburg, stellvertretend für das gesamte Forschungsteam, entgegen. Der Wissenschaftsrat habe sich für diese Arbeit entschieden, so Lea Höfer, „da das Projekt mit einem innovativen Ansatz – vier Frauen mit komplexer Behinderung leben zusammen in einer WG – zur Verbesserung der Lebensqualität von dieser Zielgruppe beiträgt“.
Professor em. Dr. Annette Leonhardt, Dr. Stefanie Holzapfel, Barbara Heindl und Tabea Sadowski werden für ihre Broschüre „Sehen und Hören mitdenken“. Anregungen zur Teilhabe von Personen mit komplexer Behinderung in Wohneinrichtungen prämiert. In der Laudatio begründet Professor Dr. Peter Martin die Auszeichnung damit, dass das Forschungsteam „nicht nur das Sehen und Hören im eigenen Projekt mitdenkt, sondern auch anregt, pragmatisch mithilft, über ein Mitdenken von Sehen und Hören Personen mit komplexer Behinderung in Wohneinrichtungen eine intensivere Teilhabe zu ermöglichen.“