Das Wissen über die Folgen, die ein Schädelhirntrauma mit sich bringen kann, ist in unserer Gesellschaft viel zu wenig verbreitet. Das Besondere an dieser Art der Verletzung ist, dass das Gehirn geschädigt ist – und damit das wichtigste Organ für alles Handeln, Planen, Fühlen und Erleben. Viele der Einschränkungen, mit denen schädelhirnverletzte Menschen konfrontiert sind, sind für Außenstehende nicht sichtbar: Beispielweise der Verlust des Geruchs- oder Geschmackssinns, Gedächtnis-, Seh- und Koordinationsstörungen.
So kommt es, dass schädelhirnverletzte Menschen im Alltag auf großes Unverständnis stoßen, von der Gesellschaft ausgegrenzt werden und um Anerkennung kämpfen müssen. Die ZNS – Hannelore Kohl Stiftungt hat daher zum diesjährigen Tag der Stiftungen am 1. Oktober eine Online-Kampagne gestartet, mit der den Betroffenen eine Stimme gegeben werden soll. Gesucht werden Statements, von denen sich die Verletzten wünschen, sie in Zukunft nicht mehr zu hören. Diese werden gesammelt und im Anschluss von ZNS veröffentlicht.
Einige Statements liegen bereits vor:
• „Der Unfall ist doch jetzt schon so lange her. Dir geht es doch wieder gut.“
• „Seit dem Unfall können wir gar nichts mehr zusammen machen, du bist ja immer nur müde.“
• „Wenn du dich nur richtig konzentrierst, schaffst du das auch.“
• „Du hörst mir gar nicht richtig zu, wenn ich dir was erzähle.“
• „Brauchst du etwa schon wieder eine Pause?“
• „Seit deiner Verletzung bist du so anders.“
ZNS erweitert mit dieser Kampagne die Aktion #MitmachenMutmachen, die schädelhirnverletzten Menschen und pflegenden Angehörigen auch während der Corona-bedingten Einschränkungen Kommunikation, Austausch und Information ermöglichen soll.
Das Team freut sich über Beiträge an mutmachen@hannelore-kohl-stiftung.de oder telefonisch unter 02 28 / 97 84 55 0.