Die Befragung von professionellen Pflegekräften zum „Care Klima Index 2018“ hat ergeben, dass sich die Atmosphäre in der Pflege gegenüber dem Vorjahr verschlechtert hat.
Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) sieht darin Grund zur Sorge. „Dass die Pflegefachpersonen die wichtigen Aspekte Ansehen des Berufs, Versorgungsqualität, Zukunftsperspektiven, Arbeitsbedingungen und Personalausstattung spürbar schlechter als im Vorjahr einstufen, muss als Alarmsignal gewertet werden. Sie erkennen zwar an, dass die Politik sich des Themas Pflege angenommen hat. Großes Vertrauen in den Willen und die Fähigkeit zu spürbaren Verbesserungen bringt man der Politik aber offensichtlich (noch) nicht entgegen. Ob unter diesen Voraussetzungen das seit 1. Januar geltende Pflegepersonalstärkungsgesetz die erhoffte Wirkung entfalten kann bleibt abzuwarten“, sagt dazu DBfK-Präsidentin Professor Christel Bienstein. „Den Rahmen für mehr Pflegepersonal hat das Gesetz gesteckt, nun liegt es an den Arbeitgebern und Vorgesetzten, glaubwürdige Angebote zu machen. Die Pflegefachpersonen allein werden jetzt darüber entscheiden, ob die Anreize ausreichen, sie in den Beruf zurück zu holen beziehungsweise das Arbeitszeitvolumen aufzustocken. Statt darüber nachzudenken, wie man die nun geltenden Pflegepersonaluntergrenzen geschickt umgehen kann, sollten zum Beispiel die Krankenhäuser endlich umschwenken und aus ihren Fehlern der vergangenen Jahre lernen. Heimbetreiber müssen erkennen, dass nur Investition ins Personal die Existenz des Unternehmens sichert – nicht das Schielen auf höhere Renditen. Denn die Mängel, die man sich mit verfehlter Personalstrategie in die Einrichtungen geholt hat, sind eklatant und nicht zu übersehen!“
Inzwischen hat sich der Pflegefachkräftemangel weiter verschärft. Immer mehr Stellen in der Pflege bleiben längere Zeit unbesetzt. Auch brechen zunehmend Auszubildende wegen schlechter Ausbildungs- und Arbeitsbedingungen ihre Pflegeausbildung ab oder ergreifen danach Beschäftigungen in anderen Berufen.