Zwischen Forschung und Praxis – NeuroIntensivmedizin im Fokus 

Die ANIM2022 – die Arbeitstagung NeuroIntensivMedizin  – findet vom 20. bis 22. Januar 2022 in der inneren Metropolregion Stuttgart statt. Der interdisziplinäre und berufsgruppenübergreifende Fachkongress wird in der württembergischen Residenzstadt Ludwigsburg durchgeführt werden. Kongresspräsident Professor Dr. med. Oliver Sakowitz, Ludwigsburg, betont die ungebrochene Relevanz der 39. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für NeuroIntensiv- und Notfallmedizin (DGNI) und der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft (DSG). Als Bindeglied zwischen Forschung und Praxis der neuromedizinischen Fachrichtungen sowie dem Pflege- und Therapiebereich stehe die ANIM 2022 in einer besonderen Verantwortung. Auch hier habe die Covid19-Pandemie gezeigt, welche entscheidende Bedeutung die unmittelbaren Auswirkungen neuer Erkenntnisse von Forschung und Wissenschaft auf die klinische Praxis haben können.

Tagungsschwerpunkte sind die Themen „Subarachnoidalblutung“, „Schwere Erkrankungen des Rückenmarks“, „Delir auf Intensivstation und Stroke Unit / IMC sowie „Organisation und Struktur der NeuroIntensivmedizin“. Weitere wichtige Themen sind das interdisziplinäre Management des zerebellären Notfalls und die minimalinvasive Therapie intrazerebraler Blutungen. Ein absolutes Novum der ANIM 2022 wird die erste integrierte DSG Stroke Winter School sein.

Ein besonderer Fokus der ANIM 2022 liegt auf der Weiterbildung in der NeuroIntensivmedizin, einem wichtigen Ziel der DGNI, und hochaktuell vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie. Professor Sakowitz betont den außerordentlichen Einsatz von NeuroIntensivmedizinern und ihren Teams, der auch den medizinischen Nachwuchs betrifft: „Einen besonders großen Tribut haben auch Assistenzärzte und -ärztinnen auf der NeuroIntensivstation und Neurochirurgen und -innen in der Weiterbildung erbracht“. Bezugnehmend auf die psychischen und auch körperlichen Herausforderungen an die Fachkräfte, die sich für den Dienst auf COVID-Stationen freiwillig zur Verfügung gestellt oder sich in einen abteilungsübergreifenden Dienstplan eingebracht haben, sollen nun auch kompensierende Maßnahmen diskutiert werden: „Die für die Weiterbildung ermächtigten Kliniken sind hier einmal mehr gefordert, durch geeignete Ausbildungskonzepte und überregionale Rotationen, virtuelle Schulungsmaßnahmen und Simulationstrainings eventuelle durch die COVID-19-Pandemie entstandene Fehlzeiten und Defizite auszugleichen.“

Teilnehmer aus allen Bereichen und Berufsgruppen der Neuro-Intensivmedizin erwartet wieder ein breites Fort- und Weiterbildungsangebot sowie ein Austausch mit verwandten Fachgesellschaften und Projekten, die in Kooperation mit der ANIM eingebunden sind, wie zum Beispiel die Initiative of German Neurointensive Trial Engagement (IGNITE) und die US-amerikanische Neurocritical Care Society (NCS), die mit einer Delegation zu gemeinsamen Kurs- und Leitlinienangeboten erwartet wird. Der Emergency Neurologic Life Support Kurs (ENLS), der auch schon in der Vergangenheit vor allem unter den jüngeren TeilnehmerInnen sehr beliebt war, wird auch wieder angeboten. Weitere Sitzungen speziell für Pflegekräfte und Therapeuten runden das Programm ab. Erstmalig finden auch NeuroNotfall-Kurse am RKH Simulationszentrum im benachbarten Vaihingen (Enz) statt.

 

Weitere Artikel

Letzte Beiträge